Denis Simani

Die neue Härte in der FCL-Abwehr

Philipp Breit, 20. Januar 2022, 15:40 Uhr
Denis Simani soll mit seiner Aggressivität der neue Abwehrchef beim FCL sein.
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Mario Frick wollte mehr Aggressivität. Mario Frick bekommt mehr Aggressivität. Mit Denis Simani kommt einer zum FCL, der kompromisslos drauftreten kann. Immer wieder an der Grenze des Erlaubten, aber immer mit richtig Feuer im Spiel.

Der neue FCL-Verteidiger ist seit rund zwei Wochen im Training. Eingelebt habe er sich super, die Mannschaft hätte ihn gut aufgenommen. «Wenn ich jetzt noch eine Wohnung finde, ist alles gut», sagt Simani und lacht. Vielleicht wäre ja die Wohnung von Patrik Farkas noch frei. Bei Bedarf gar inklusive Mobiliar. Spass beiseite.

Spass versteht Denis Simani eh fast keinen. Zumindest auf dem Platz nicht. Kompromisslos geht er in die Zweikämpfe. Geht dahin, wo es auch mal wehtut. Meistens nicht ihm, sondern seinem Gegenspieler. Trainer Frick sagte nach Amtsantritt, er wolle Leadertypen. Eine gesunde Portion Aggressivität und Härte soll wieder ins Spiel der Luzerner kommen. Kämpfertypen, die nicht lange fackeln. Ohne damals den Namen «Denis Simani» zu nennen. Mittlerweile weiss man, Denis Simani passt wie die Faust aufs Auge zu diesem Anforderungsprofil.

Balanceakt zwischen körperbetont und Foulspiel

Mario Frick holte den gebürtigen St.Galler mit Wurzeln in Albanien bereits 2018 zum FC Vaduz und nun also in die Zentralschweiz. «Nein, nein, mit einem Anruf habe ich damals wirklich nicht gerechnet nach dem letzten Spiel gegen Winterthur», sagt Simani und lacht wieder. «Ich ging in die Ferien und dann kam der Anruf. Für mich war aber schnell klar, dass ich das machen will und diese Herausforderung annehme. Uns steht eine geile und harte Rückrunde bevor.»

Spricht er von seinem neuen Verein, kommt Simani schon jetzt ins Schwärmen. «Die Umgebung, das Stadion, die Fans, der ganze Verein mit all seinen Mitarbeitenden. Alles ist einfach unglaublich. Ich freue mich wirklich enorm, wenn die Rückrunde endlich losgeht.» Dass sein Spiel oftmals ein Balanceakt zwischen körperbetont und Foulspiel ist, ist sich Simani bewusst. Es ist genau diese «Grauzone», in welcher er sich wohlfühlt. Einen Schritt zurückmachen, den Fuss nicht hinhalten, die Arme unten lassen – Das ist nicht Simanis Spiel.

«Das ist einfach meine Art. Ich kann das nicht einfach abstellen. Ich bin wie ich bin und will auch so bleiben». Doch auch Simani weiss: Er muss lernen, auch mal halblang zu machen. Die These, dass Simani wohl mehr gelbe Karten holt, als Tore schiesst, ist nicht an den Haaren herbeigezogen. «Auch wenn es schwierig wird, versuche ich dies zu ändern», antwortet Simani mit einem breiten Grinsen. «Ich will etwas torgefährlicher werden und die eine oder andere dumme gelbe Karte abstellen.»

Mario Frick holte den 30-Jährigen sicherlich auch wegen seiner Standardstärke. Sei es defensiv wie offensiv. Simani kann eine Waffe sein mit seinem Kopfballspiel. In erster Linie wird Frick von ihm aber wohl verlangen, dass er den Laden hinten zusammenhält und nicht vorne die Tore schiesst. Sicherlich verlangt er von Simani auch, dass er seine gelebte Aggressivität auf dem Platz zeigt. Dass er eben da hingeht, wo es auch mal wehtut. Die Luzerner Defensive war in der Vorrunde zu brav. Dies dürfte sich nun definitiv ändern.

«Ich kann mir vor dem Spiel nicht sagen, dass ich ruhig sein soll. Dann spiele ich nicht gleich», so Simani. «Aber es gibt sicherlich auch die eine oder andere Situation, in welcher ich eine gelbe Karte verhindern kann. Vielleicht auch den Schiri einfach mal in Ruhe lassen.» Und dann kommt jener Satz, der dann eben das Gemüt Simanis zeigt. «Lieber eine gelbe Karte holen für ein hartes Foul, als eine wegen Reklamierens beim Schiedsrichter.»

Der Start in die Rückrunde am Sonntag, 30. Januar, gegen Basel verpasst Denis Simani im Übrigen. Warum wohl? Genau. Er muss noch eine Gelbsperre aus Vaduz-Zeiten absitzen.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 20. Januar 2022 15:40
aktualisiert: 20. Januar 2022 15:40