Verbot auf Vierwaldstättersee

Fischer streiten vor Bundesgericht über neue Fang-Technologie

Melissa Steuri, 22. Oktober 2023, 07:03 Uhr
Das Live-Sonar-Verbot auf dem Vierwaldstättersee landet vor Bundesgericht.
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Den Hecht auf den Zentimeter genau orten – das ist mit der neuen sogenannten Live-Sonar-Technologie derzeit möglich. So beliebt sie bei hauptsächlich jungen Fischern ist, so umstritten ist sie auch. Ein Verbot der Technologie auf dem Vierwaldstättersee landet nun vor Bundesgericht.

Seit dem 1. September ist die Live-Sonar-Technologie auf dem Vierwaldstättersee verboten. Der gezielte Fang grosser Fische, wie Hechte, könne negative Folgen auf die Fortpflanzung und auf den Bestand der Tiere haben, so die Begründung der Fischereikommission Vierwaldstättersee.

Verbot schiesst über Ziel hinaus

Eine Gruppe von rund 40 Fischern lässt sich dieses Verbot nicht gefallen. Sie gehen gegen den Entscheid rechtlich vor, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Mitte September haben sie ihre Beschwerde beim Bundesgericht eingereicht.

Verfasst wurde diese von den beiden Rechtsanwälten Christoph Jäger und Gregor Bachmann von Kellerhals Carrard. «Das Verbot schiesst über das Ziel hinaus und ist nicht verhältnismässig», erklärt Jäger gegenüber der Zeitung. Wenn man Fische schützen wolle, könne man das auch mit milderen Massnahmen. Zum Beispiel «Schonzeiten festlegen oder die Menge gefangener Fische beschränken».

Verbot auch auf Sarnersee

Neben dem Vierwaltstättersee ist Live-Sonar auch auf dem Sarnersee im Kanton Obwalden verboten. Dies seit Anfang des Jahres. Auch dort begründet man das Verbot mit den Risiken für den Fischbestand.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 22. Oktober 2023 07:03
aktualisiert: 22. Oktober 2023 07:03