377 Parkplätze weniger

Frau Jost, wie ersetzt die Stadt das Parking P1?

Sven Brun, 16. Januar 2023, 16:01 Uhr

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

Kommt es zum Durchgangsbahnhof Luzern, fallen in der Innenstadt rund 400 Parkplätze weg. In einem Vorstoss wollten zwei Mitte-Politiker deshalb vom Stadtrat wissen, wie diese ersetzt werden. Die Lösung könnte im Ausbau eines anderen Projektes münden.

Ob und wann die Arbeiten zum Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) starten, bleibt abzuwarten. Momentan gehen die Verantwortlichen von einem Baustart im Jahr 2030 aus. Eine Folge der Bauarbeiten wäre die Schliessung des Parkings P1 – das Parkhaus direkt am Bahnhof.

Peter Gmür und Mirjam Fries, beides Mitglieder der Mitte-Fraktion Luzern, schreiben in einem Vorstoss, gerichtet an den Stadtrat: «Für die Mitte-Fraktion ist klar, dass es einen Ersatz für die mit dem Bau des DBL wegfallenden 377 Parkplätze im Parkhaus P1 braucht.» Stadt und Kanton hätten jedoch entschieden, die Parkplätze nicht vor Ort am Bahnhof zu ersetzen, sondern ein wenig ausserhalb des Stadtzentrums.

Wieso werden die Parkplätze nicht direkt am Bahnhof ersetzt?

In seiner Antwort schreibt der Stadtrat nun, dass in dieser Thematik generelle Überlegungen notwendig seien. Der DBL würde die Voraussetzungen schaffen, dass dereinst im Viertelstundentakt S-Züge in der Region verkehren können. «Der DBL ermöglicht zudem, dass dezentrale Mobilitätsdrehscheiben realisiert werden können und somit nicht mehr alle Buslinien ins Stadtzentrum geführt werden müssen.»

Zusammengefasst: Der DBL führt zu einem Modalsplit, der den Verkehr nachhaltig zugunsten des öffentlichen Verkehrs verändern könne: Bessere öV-Verbindungen und dadurch weniger Autos im Stadtzentrum. Dies sei das Ziel der städtischen Mobilitätspolitik sowie der Klima- und Energiestrategien.

Der Verzicht auf Parkplätze im engsten Perimeter des Bahnhofs Luzern sei eine weitere Massnahme, um den Modalsplit in die gewünschte Richtung zu verschieben. Der Stadtrat suche deshalb gemeinsam mit dem Kanton nach Ersatzlösungen ausserhalb des Stadtzentrums. Zum einen soll dies mit der Erweiterung von bestehenden Parkierungsanlagen geschehen, zum anderen könnte ein anderes Projekt zur Lösung beitragen.

Wo könnten die Parkplätze ersetzt werde?

Das Projekt «Stadtpassage» wird vom Stadtrat verfolgt, um das künftige Carregime zu regeln. Ziel der «Stadtpassage» ist eine carfreie Innenstadt mit einem neuen Carparkierungs-Areal beim LUKS und einer unterirdischen Fussverbindung in die Altstadt. «Mit einem Rollband kommt man vom LUKS direkt in Richtung Schwanenplatz», sagt die Luzerner Baudirektorin Manuela Jost. Diese Passage soll attraktiv ausgestaltet werden, damit die Menschen kurzweilig den Weg in die Innenstadt gehen können.

Dieser Lösungsansatz wird von Stadt und Kanton als «Erfolg versprechend» beurteilt. Manuela Jost meint: «Im Moment gibt es keine anderen Alternativen.» Weitere Ersatzstandorte werde die Stadt erst in Betracht ziehen, falls sich der Lösungsansatz «Stadtpassage» als ungeeignet erweisen sollte.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 16. Januar 2023 16:01
aktualisiert: 16. Januar 2023 16:01