Joel Wicki gewinnt Schwyzer Kantonales: «Ein Meilenstein»

Petrus war den Schwingfans an diesem Sonntag wohlgesinnt. Muss man dieser Tage stets mit einem nassen Volksfest rechnen, hielt die Wolkendecke dicht. So fanden 4200 Zuschauerinnen und Zuschauer den Weg nach Küssnacht ans Schwyzer Kantonale Schwingfest. Und diese sahen am frühen Morgen keine Dominanz der neun Eidgenossen, also der nominell besten Athleten auf Platz.

Eidgenossen lassen Punkte liegen

Der Titelverteidiger Mike Müllestein aus Steinerberg duellierte sich im ersten Gang mit Joel Wicki. Die beiden nahmen sich gegenseitig den Wind aus den Segeln, es gab einen Gestellten. Auch Alex Schuler, Christian Schuler, Fabian Kindlimann und Sven Schurtenberger mussten entweder im ersten oder zweiten Gang in Form eines Gestellten Federn lassen.

Michael Gwerder geht als Favorit in den Mittag

Der einzige Eidgenosse, der in den ersten drei Gängen vollends überzeugte, war der Brunner Michael Gwerder. Der 22-Jährige setzte sich an die Spitze des Klassements. Allzu euphorisch gab er sich in der Mittagspause allerdings nicht.

Er sollte rechtbehalten. Denn Michael Gwerder wird für den vierten Gang Schwingerkönig Joel Wicki zugeteilt. Dieser kam nach dem Gestellten zum Auftakt immer besser in Fahrt und grüsste zur Halbzeit vom dritten Platz.

Und diese «volle Power» bekommt Michael Gwerder zu spüren. Sauber legt Wicki diesen ins Sägemehl und holt sich beim Rechnungsbüro zehn Punkte ab. Für Gwerder sollte es am Ende des Tages trotzdem noch für den zweiten Schlussrang reichen.

Christian Schuler gegen Joel Wicki

Aber auch ein anderer Eidgenosse war auf Kurs für den Einzug in den Schlussgang. Der Rothenthurmer Christian Schuler erholte sich von einem Gestellten im zweiten Gang, holte gegen zwei Teilverbandskranzer jeweils die Maximalpunktzahl.

So kam es bereits im fünften Gang zum Aufeinandertreffen der beiden Bösen. Nach knapp zwei Minuten brachte Wicki Schuler zu Fall, musste dort noch etwas nachdrücken und gewann schliesslich.

Florian Grab mit dem ersten Kranz im ersten Versuch

Vor dem Höhepunkt des Tages, dem Schlussgang, kam es zu einer Geschichte wie aus dem Bilderbuch. Der erst 19-jährige Florian Grab holte an seinem ersten Kantonalen seinen ersten Kranz.

Florian Grab ist der Sohn des langjährigen Spitzenschwingers Martin Grab. Der Vater ist stolz auf Florian und seine beiden Brüder, die ebenfalls erfolgreich schwingen. Es sei auch nicht immer ganz einfach, die Leistungen abzurufen, wenn der Vater ein erfolgreicher Schwinger gewesen sei.

Wicki komplettiert Palmarès

Die grosse Bühne gehörte am Ende des Tages aber Schwingerkönig Joel Wicki. Der Sörenberger traf im Schlussgang auf einen anderen Luzerner, Sven Lang aus Emmenbrücke. Wicki machte kurzen Prozess und legte seinen Gegner mit einem Plattwurf sauber auf den Rücken.

Das Schwyzer Kantonale war das einzige kantonale Schwingfest der Innerschweiz, welches Wicki bisher noch nicht gewinnen konnte. Entsprechend wichtig ist der Sieg für den 26-Jährigen, der nun die beste Ausgangslage für den Rest der noch jungen Saison hat.

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