Abgehört und gehackt? Familienvater blockierte Mobilfunkverkehr in Luzerner Quartier
Anfang 2023 wurde der gesamte Mobilfunkverkehr in einem ganzen Quartier in der Stadt Luzern blockiert. Ursache dafür war der Einsatz eines Störsenders, wie das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt.
Ursache war schnell gefunden
Der Mann habe den Störsender nicht lange im Einsatz gehabt. Nach Eingang der Meldung hätten umgehend Messungen stattgefunden. In einer Erdgeschosswohnung wurden dann im Wohnzimmer drei Multi-Band-Störsender gefunden. Alle drei Jammer waren in Betrieb, schreibt das BAKOM weiter.
«Gehackt und Telefon abgehört»
Der Familienvater erklärte gegenüber dem BAKOM, dass er von seiner Nachbarin drangsaliert wurde. Er sei überzeugt gewesen, dass sein Fernsehempfang, das WLAN und sein E-Mail-Konto gehackt sowie die Telefongespräche abgehört wurden. Da er unter dieser Situation enorm gelitten hätte, wollte er sich mit dem Einsatz der Störsender selbst schützen. Dadurch brachte er aber die drahtlose Kommunikation im ganzen Quartier zum Erliegen.
Gebrauch stellt eine Gefahr für die Sicherheit dar
Der Gebrauch von Störsendern ist in der Schweiz strengstens verboten und wird mit Bussen von bis zu 100'000 Franken geahndet. Eine Zeit lang wurden diese Geräte vor allem von Eltern oder Lehrpersonen eingesetzt, um den Gebrauch der Mobiltelefone zu unterbinden, schreibt das BAKOM.
Die Störsender werden aber auch oft von kriminellen Organisationen eingesetzt, um beispielsweise drahtlose Alarmsysteme auszuschalten. Auch Notrufe an Ambulanz, Feuerwehr oder Polizei sind während des Einsatzes von Störsendern nicht möglich. Oder die Zivilluftfahrt kann durch die Signale beeinträchtigt werden – was ein ernsthaftes Sicherheitsproblem darstellt.
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