Autodiebstähle in Luzern verdoppelt: Was steckt dahinter?
In Willisau endete vor gut zwei Jahren eine spektakuläre Flucht mit einer Schussabgabe der Polizei. Ein damals 21-jähriger Italiener stahl zwei Autos und fuhr einen Velofahrer an. Der Mann war jedoch in mehreren Gemeinden im Kanton Luzern aktiv.
Seine Methode war simpel: Er suchte nach unverschlossenen Autos und entwendete daraus kleinere Bargeldbeträge, oft nicht mehr als 30 Franken. Diese Taten brachten ihm mehrfach eine Verurteilung durch das Bezirksgericht Willisau ein, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Die Vorfälle, ähnlich wie dieser, wurden im letzten Jahr in der Schweiz vermehrt registriert und sorgten für öffentliche Aufmerksamkeit.
Zwei Delikte pro Tag
Im Kanton Luzern allein wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich zwei solcher Delikte pro Tag gemeldet, was einem Anstieg von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie die «LZ» öffentlich macht. Dies steht im Kontext einer landesweiten Zunahme von Straftaten, obwohl die Zahl in Luzern im Vergleich zu anderen Kantonen niedrig ist.
Eine interessante Entwicklung zeigt sich laut der Zeitung, wenn man die aktuellen Zahlen mit denen vor Beginn der Pandemie vergleicht: Es gab einen signifikanten Anstieg von 135 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Diese Statistik umfasst Diebstähle aus oder an Fahrzeugen, wobei es meist um Bargeld oder Wertgegenstände geht.
Städtische Gemeinden besonders betroffen
Zentrumsgemeinden wie Sursee, Luzern und die umliegenden Gemeinden waren besonders betroffen, was auf ihre städtische Struktur zurückzuführen ist, schreibt die «Luzerner Zeitung» weiter. Jedoch zeigen auch andere Regionen wie Schüpfheim, Willisau und Hochdorf eine steigende Tendenz.
Im Nachbarkanton Aargau hat sich die Zahl der Delikte innerhalb von fünf Jahren fast versechsfacht. Die mutmasslichen Täter stammen laut der Aargauer Kantonspolizei oft aus Asylzentren, insbesondere aus den Kantonen Baselland und Basel-Stadt. Die Mobilität dieser Täter ist hoch, wobei gute öffentliche Verkehrsanbindungen eine Rolle spielen.
Auch im Kanton Luzern ist ein ähnliches Muster zu beobachten, wenn auch in geringerem Ausmass. Die Dunkelziffer dieser Delikte wird jedoch als hoch eingeschätzt, da viele Fälle nicht angezeigt werden, wie die Luzerner Polizei auf Anfrage der Zeitung sagt. Dies liege teilweise daran, dass der Diebstahl oft unbemerkt bleibt, da er gewaltlos erfolgt.
Polizei setzt auf Prävention
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzt die Luzerner Polizei verstärkt auf Prävention. Die Öffentlichkeit wird dazu angehalten, ihre Fahrzeuge stets abzuschliessen und alle Fenster zu schliessen, auch in vermeintlich sicheren Umgebungen wie Tiefgaragen.
(red.)