Coronavirus

Auf die Plätze, fertig, Hack!

Andrée Getzmann, 27. März 2020, 18:49 Uhr
Ein ganzes Wochenende lang suchen Datenwissenschaftler nach Lösungen in der Corona-Krise.
© Pixabay
Alle gegen Corona: An diesem Wochenende suchen Studentinnen und Studenten der Hochschule Luzern gemeinsam mit Forschenden und IT-Profis aus der ganzen Welt nach Lösungen in der Corona-Krise.

Die Hochschule Luzern (HSLU) schickt ihre angehenden Data-Scientists dieses Wochenende auf einen Marathon. Allerdings nicht auf einen sportlichen, sondern auf einen virtuellen: Während 72 Stunden entwickeln sie gemeinsam mit Forscherinnen und Technologispezialisten aus der ganzen Welt an einem so genannten «Hackaton» Lösungen für die Corona-Krise.

Bis Montag sollen hunderte Prototypen fertig sein

Mitgemacht wird von zuhause aus und die Teilnahme ans Studium angerechnet. «Prüfungen und Abgabefristen, die zeitlich durch diesen Einsatz tangiert sind, werden verschoben», sagt Andreas Brandenberg, Studiengangsleiter MSc in Applied Information & Data Science an der HSLU.

Bis am Montag sollen hunderte Prototypen für Apps und Computerprogramme sowie unmittelbare Lösungsansätze für dringliche gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen in der Covid-19-Krise entwickelt werden. Das können, so Andreas Brandenberg, neue Methoden zur Erkennung von Infektionen sein, aber auch Lösungen für die Logistik, fürs E-Learning oder Tools, die soziale Interaktionen in Zeiten des «Social Distancing» vereinfachen.

Wenig Schlaf und Lieferservice

Der Startschuss für das Projekt, das von HackZurich unter dem Patronat des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI), lanciert wurde, fällt heute um 17 Uhr. Stand Freitag Mittag haben sich 2500 Personen für den Hackaton eingeschrieben. «Wer interessiert ist mitzumachen, kann sich noch heute Nachmittag anmelden», sagt Silvan Leibacher, Mitorganisator des Hackatons.

Er selber wird ab heute Abend gemeinsam mit vier weiteren Spezialisten in sein Projekt eintauchen. Zu viel Schlaf und ausgewogenen Mahlzeiten wird er an diesem Wochenende nicht kommen. «Ich schaue aber, dass ich fünf bis sechs Stunden schlafen kann», sagt er. «Und statt zu kochen werde ich mal zwischendurch ein Müesli essen oder etwas bestellen.»

«Es braucht sehr schnell gute Lösungen»

Die Idee von Hackatons ist nicht neu, sie finden auf der ganzen Welt immer wieder statt. Unter solchen Umständen, wie sie derzeit wegen der Corona-Krise gegeben sind, hat Silvan Leibacher allerdings noch nie teilgenommen: «Normalerweise haben wir viel mehr Vorlaufzeit», sagt er. «In der Corona-Krise haben wir diese Zeit nicht. Es braucht sehr schnell gute Lösungen.»

Hier gibts mehr Infos.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 27. März 2020 11:57
aktualisiert: 27. März 2020 18:49