Bäume am Schweizerhofquai werden einem Härtetest unterzogen
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Die Prozedur erinnert etwas an einen Leistungstest bei einem Spitzensportler. Zahlreiche Kabel verbinden ein Messgerät mit dem Patienten. Die Patienten sind in diesem Fall die über 100 Jahre alten Bäume am Schweizerhofquai.
Aus heiterem Himmel ist im Januar während des Lilu am Schweizerhofquai eine Rosskastanie umgekippt. Verletzt wurde dabei niemand. Kurz danach wurde bekannt, warum der Baum stürzte. Die Wurzeln des Baumes waren von einem Pilz befallen.
Ein Kastanienbaum beim Schweizerhofquai ist im Januar unerwartet umgestürzt.
Stärketest mit 500 Kilogramm
Nun wird die Standfestigkeit der restlichen Bäume überprüft. «Man zieht mit gut 500 Kilogramm an den Bäumen», erklärt Fritz Bächli, stellvertretender Leiter von Stadtgrün Luzern. Währenddessen wir gemessen, wie stark sich die Bäume neigen. «Aufgrund der Höhe und Breite des Baumes kann man dann dessen Standfestigkeit berechnen.»
Die Messungen werden von der Tilia Baumpflege durchgeführt. «Die Messung zeigt, wie stark der Baum gestaucht wird», erklärt Baumgutachter Simon Rau. Von Auge ist die Stauchung und Dehnung der Bäume nicht sichtbar.
Das Alter macht den Baum stark
Ob ein Baum sicher ist, wird in Prozent gerechnet. Hält der Baum Windstärke zwölf aus, bedeutet dies eine Sicherheit von 100 Prozent. «Irgendwann wird der Baum nicht mehr höher. Der Baum macht aber weiterhin jedes Jahr einen neuen Jahrring.» Dadurch werde der Baum jedes Jahr sicherer. «Daher kann ein Baum auch eine Bausicherheit von 200 oder 300 Prozent haben.»
Wie sicher die Kastanien am Schweizerhofquai tatsächlich sind, wird die Auswertung der Tests in den nächsten zwei Wochen zeigen. Der erste Eindruck sei aber ein positiver. Es dürfte also keine weiteren Lücken in der berühmten Baumallee im Luzerner Seebecken geben.
Wie die Messungen abgelaufen sind, siehst du im Video oben.
(red.)