Polizeiserie

Beschimpfungen und Dönerpause: Auf Streife mit der Luzerner Nachtpatrouille

Anita von Rotz, 10. November 2023, 11:58 Uhr

Quelle: Tele 1

Die Luzerner Polizei ist Tag und Nacht im Einsatz. Dabei begegnen die Polizistinnen und Polizisten verschiedenen Menschen und müssen mit verschiedenen Situationen klarkommen. Gerade in der Nachtschicht erleben sie so einiges.

Das Zweierteam Michael Aschwanden und Besjana Shala machen sich um 18.30 Uhr in der Polizeizentrale in der Stadt Luzern bereit für ihren Nachtdienst. Was sie die nächsten Stunden erwarten wird, wissen sie nicht. «Jede Nacht ist anders. Manchmal ist die Hölle los und manchmal tote Hose», sagt Shala.

Beschimpfungen gehören zum Job

Ausgerüstet mit kugelsicherer Weste, Pistole, Taser und vielem mehr geht es mit dem Polizeiauto ab auf die Strassen in der Stadt Luzern. Kaum losgefahren, werden sie per Funk von der Einsatzzentrale aufgeboten. Jemand mache sich Sorgen um einen Mann, der mit seinem ganzen Hab und Gut halbwegs in der Strasse liege. Dort angekommen werden sie nicht gerade freundlich von dem Mann begrüsst: «Ich brauche keine Hilfe, geht weg! Lasst mich in Ruhe.»

Dass die Leute vielfach ihre Hilfe nicht wollen und sie auch manchmal beschimpft werden, gehöre halt zum Alltag einer Polizistin, so Shala: «Es kommt schon vor, dass ich zwei Tage über eine schwierige Situation im Dienst nachdenke. Aber ich habe ein gutes soziales Umfeld, das mir hilft, mit solchen Sachen klarzukommen.» Denn Beschimpfungen seien das eine, einen Suizid mitzuerleben dann nochmals etwas ganz anderes. «Das war in meiner knapp zweijährigen Polizeikarriere bis jetzt mein schlimmstes Erlebnis», sagt Shala nachdenklich.

Zum Nachdenken bleibt ihr aber nicht viel Zeit. Sie werden zum nächsten Einsatz gerufen – und dieses Mal muss es schnell gehen. Darum fahren sie mit Blaulicht zum Einsatzort. Eine Frau fühlt sich in der Wohnung von ihrem Mann bedroht. Nach einem gut halbstündigen Schlichtungsgespräch kann die Patrouille die Wohnung ohne Verhaftung dann wieder verlassen.

Döner in der Pause

«Bei solchen Einsätzen müssen wir gute Menschenkenntnisse mitbringen. Im Gespräch klärt sich die Situation vielfach auf und es ist kein weiteres Handeln von uns her nötig», erklärt Michael Aschwanden. Nun wird es Zeit für eine Pause. An diesem Abend steht Döner auf dem Menü. «Unsere Essenszeiten sind halt ein bisschen ungewöhnlich wie auch unsere Arbeitszeiten», sagt Aschwanden mit dem Dürüm in der Hand um 21.30 Uhr lachend.

Was die beiden Polizisten auf der Nachtpatrouille nach ihrer Pause noch so alles erlebten, siehst du im Video oben.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 10. November 2023 11:57
aktualisiert: 10. November 2023 11:58