Krise beim FCL

Captain Jashari spricht Klartext: «Müssen wieder mehr als 100 Prozent geben»

Daniel Schmuki, 16. März 2024, 06:02 Uhr
FCL-Captain Ardjon Jashari will nicht von einer Krise sprechen.
© IMAGO / Geisser
Der FCL ist in einem Tief. Wenige Spiele, bevor die Super-League-Tabelle geteilt und der Strich definitiv gezogen wird, liegen die Luzerner nicht mehr unter den besten sechs Teams der Liga. Damit droht der FCL auch das zweite grosse Saisonziel zu verpassen.

Vier der letzten fünf Partien hat der FC Luzern verloren, zuletzt am vergangenen Wochenende gegen das Tabellenschlusslicht Stade Lausanne-Ouchy. Deshalb ist der FCL erstmals seit längerem wieder unter den Strich gerutscht. Trotz dieser Baisse betont FCL-Captain Ardon Jashari: «Wir sind nicht in einer Krise!»

Der FCL ist zurück auf dem Boden der Realität. Das Erreichen der «Top 6» ist plötzlich in Gefahr.

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Der 21-Jährige gibt jedoch zu, dass es «nicht das ist, was wir uns vorgenommen haben und zeigen wollen». Auch die Form stimme aktuell nicht. «Das müssen wir ändern.» Wenn man gegen den Tabellenletzten verliert, sei es schwierig, eine Erklärung zu finden. «Aber das ist Fussball. Solche Niederlagen gibt es auch auf ganz hohem Niveau.»

Es wurde laut bei der Teamsitzung

Jashari ist sich aber bewusst: So wie es derzeit läuft, kann es nicht weitergehen. Dieser Meinung ist auch das Trainerteam der Luzerner. Um die Spieler wachzurütteln, haben Frick und Co. zu Wochenbeginn bei der Teamsitzung erneut auf den Tisch gehauen. Dabei wurde es auch laut. «Angenehm war das nicht», gibt der FCL-Captain zu, «aber auch das gehört dazu. Solche Gespräche braucht es. Denn sie helfen uns besser zu werden und den Schalter umzulegen.»

Und das ist dringend nötig. Denn wenn man den Worten von FCL-Trainer Mario Frick glaubt, scheint derzeit zu viel falsch zu laufen: «Es wurde alles auf den Tisch gelegt. Dabei ging es nicht per se um die Niederlage gegen Stade Lausanne-Ouchy, sondern um teaminterne Dinge, die sich über mehrere Wochen aufgestaut haben.» Als Beispiele nennt Frick das Verhalten der Einwechselspieler oder dass man sich auch über ein Tor des Mitspielers freuen soll, wenn man selbst nicht spielt.

Team zeigt sich wie verwandelt

Die Worte des Trainerteams haben ihre Wirkung offenbar nicht verfehlt. Der Captain spricht von einer «super Woche, in der gut und streng trainiert wurde». Und der Trainer schwärmt: «Die Körpersprache war hervorragend und die Qualität sehr gut in dieser Woche. Ich habe das Gefühl, dass es die Mannschaft kapiert hat.»

Ardon Jashari und Mario Frick sind zuversichtlich, dass der FCL den Sprung über den Strich noch schafft.

© KEYSTONE/Peter Schneider

Doch ob dies genügt, um am Sonntag gegen Servette wieder in die Erfolgsspur zu finden? Immerhin sind die Genfer nicht nur amtierender Vize-Meister, sondern auch das beste Team des laufenden Kalenderjahres und Leader YB dicht auf den Fersen. Einen einzigen Punkt liegt Servette noch hinter den Bernern.

Jetzt sind Leader gefragt

«Uns allen ist bewusst, in welcher Situation wir uns befinden und dass wir uns steigern müssen. Wir müssen unsere Stärken wieder besser ausspielen, jeder für den anderen gehen, als Team agieren und wieder mehr als 100 Prozent geben», glaubt Ardon Jashari das Erfolgsrezept zu kennen.

Damit dies gelingt, sind Leader-Typen gefragt, die mit gutem Beispiel vorangehen, wie beispielsweise Jashari. Der 21-Jährige versucht stets, das Team wachzurütteln – sei es auf dem Platz oder in der Kabine. «Ich habe sicher Verantwortung. Aber es ist nicht an mir als Captain, irgendjemand in der Kabine zusammenzuscheissen. Es wissen alle, dass es besser geht.»

Frick freut sich auf «Break»

Das Heimspiel gegen Servette ist der letzte Ernstkampf der Luzerner im März. Anschliessend wird die Meisterschaft für zwei Test-Länderspiele der Nationalmannschaft unterbrochen. Deshalb wäre es aus Sicht von Ardon Jashari «sehr wichtig», wenn man sich mit einem Erfolgserlebnis in die Nati-Pause verabschieden könnte.

Und Trainer Frick meint: «Es tut sicher gut, dass dieser Break kommt, um nochmals die letzten Kräfte zusammenzusammeln.» Man dürfe aber nicht vergessen, dass noch viele Spiele anstehen. «Nach dem Heimspiel gegen Servette haben wir immer noch fünf Chancen. Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln.»

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 16. März 2024 06:02
aktualisiert: 16. März 2024 06:02