Luzerner Kantonales

Die Einheimischen sind heiss auf den Festsieg in Nottwil

David Migliazza, 13. Mai 2023, 15:23 Uhr

Quelle: Tele 1

Vom 12. bis 14. Mai geht mit dem Luzerner Kantonalen das dritte Innerschweizer Kranzfest der Saison über die Bühne. Acht Eidgenossen kämpfen im Sägemehl in Nottwil – fünf davon aus Luzern. Starke Konkurrenz gibt es für Schwingerkönig und Favorit Joel Wicki aber nicht nur aus dem eigenen Kanton.

Eigentlich wäre alles angerichtet für einen erneuten Triumph des Sörenbergers Joel Wicki. Nach seinem Sieg am ESAF 2022 in Pratteln bestätigt er mit dem Festsieg am Schwyzer Kantonalen, dem ersten Kranzfest der neuen Saison, seine Favoritenrolle. Damit er sich auch am Luzerner Kantonalen feiern lassen kann, muss Wicki jedoch einige Kaliber auf den Rücken legen.

Luzerner Eidgenossen-Quintett

Ein Heimsieg am 14. Mai? Durchaus vorstellbar, wenn man einen Blick auf die Teilnehmerliste des Luzerner Kantonalen wirf. Nebst dem Schwingerkönig höchstpersönlich darf sich auch sein Klubkollege, zweifacher Gewinner und Titelverteidiger des Luzerner Kantonalen, Erich Fankhauser, zu den Mitfavoriten zählen. Am Schwyzer Kantonalen verpasste der 32-Jährige mit zwei Gestellten und drei Siegen in den ersten fünf Gängen die Chance auf den Schlussgang.

Zwei Kantonalfestsiege in Luzern kann auch Sven Schurtenberger vorweisen. Der Schwinger aus Buttisholz zeigt seit Jahren gute Leistungen im Sägemehl, scheitert zuletzt aber immer wieder an der fehlenden Konstanz. Gerade die ersten Gänge misslingen dem 31-Jährigen des Öfteren. Gelingt es ihm vor heimischem Publikum, wieder die Form zu finden?

Für den 25-jährigen Joel Ambühl vom Schwingklub Wiggertal war der Festsieg am ISAF 2021 in Ibach der Höhepunkt seiner noch jungen Karriere. Im vergangenen Jahr schaffte es der Baumaschinenführer dann, sich in Pratteln einen Eidgenössischen Kranz zu sichern. So startet Ambühl in dieser Saison erstmals als Eidgenosse. Das heisst für ihn aber auch, dass ihm stärkere Gegner zugeteilt werden.

Das einheimische Eidgenossen-Quintett ergänzt Stefan Stöckli. Seinen Eidgenössischen Kranz gewann er 2016. Auf einen Kranzfestsieg wartet Stöckli noch.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

Wie fit ist Reichmuth?

Er ist zwar kein Luzerner, trotzdem dürfte der Zuger Schwinger Pirmin Reichmuth auch am 14. Mai viele Fans in Nottwil haben. Der 27-Jährige musste nach 2019, wo er vier Festkranzsiege holte, verletzungsbedingt für 33 Monate pausieren. Unklar war, ob der Schwinger aus Cham nach einer so langen Absenz direkt wieder an seine vorherige Form anknüpfen kann.

Mit einem starken Ergebnis am ESAF in Pratteln, dem Sieg am Aargauer Kantonalschwingfest 2022 und einer unglaublichen Bilanz in der Vorbereitung auf die aktuelle Kranzfestsaison – 3 von 3 gewonnene Rangfeste (Engelberg, Sarnen, Pfäffikon) und 17 Siege, 1 Gestellter in 18 Gängen – bleiben keine Zweifel: Reichmuth ist zurück und man muss am Luzerner Kantonalschwingfest definitiv mit dem frischgebackenen Vater rechnen. Dies, auch wenn er vergangene Woche den Festsieg am Zuger Kantonalen verpasste.

Einen starken Auftritt zeigte vergangene Woche auch der zweite Zuger Eidgenosse, Marcel Bieri. Wegen einiger Blessuren hat er jedoch bekannt gegeben, kurzfristig doch nicht am Luzerner Kantonalen anzutreten. Aus dem Kanton Schwyz ist lediglich ein Eidgenosse dabei: Christian Schuler.

Nick Alpiger führt Gäste an

Von den Gästen lässt vor allem Nick Alpiger aufhorchen. Der Zweitplatzierte des ESAF 2022 in Pratteln reist mit zwei Teamkollegen vom Aargauer Schwingklub Lenzburg an. Vom Oberthurgauer Schwingerverband werden drei weitere Gäste erwartet.

Nichteidgenossen nicht zu unterschätzen

Noch keinen Kranz am Eidgenössichen geholt, dafür aber gute Voraussetzungen, bringen junge Schwinger aus der Innerschweiz mit. Zum einen wäre da der Urner Lukas Bissig, der 2022 am Urner Kantonalen den mit 52 Kränzen geschmückten Reto Nötzli unerwartet auf den Rücken legte.

Auf eine gute Saison 2022 kann auch Marc Lustenberger zurückblicken. Am ISAF in Ennetbürgen sorgte der 20-Jährige mit seinem Sieg gegen den 18 Jahre älteren Eidgenossen Andi Imhof für eine tobende Arena. «Es ist für mich meistens auch eine gute Verteidigung, wenn ich auf Angriff schwinge», meinte der Entlebucher damals zu PilatusToday und Tele 1.

Quelle: Tele 1

Surentaler sind hungrig auf Kränze

Den einheimischen Teilverbands- und Bergkranzschwinger Reto Kaufmann sollte man ebenfalls im Auge behalten. Er führt ein talentiertes Surentaler Team ans Luzerner Kantonale. Mit Jahrgang 2006 startet Elias Lüscher als einer der jüngsten in Nottwil und könnte für eine Überraschung im einen oder anderen Gang gut sein.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 10. Mai 2023 11:40
aktualisiert: 13. Mai 2023 15:23