Erdrutsch in Romoos

«Traurigkeit, fassungslos» – Familie muss Hof verlassen

25. April 2024, 19:41 Uhr
Ein Hangrutsch im Gebiet Bramboden in der Gemeinde Romoos Mitte Dezember 2023 hat einschneidende Folgen für die betroffene Familie. Die Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet und weitere Rutschungen sind möglich. Deshalb muss die Liegenschaft aus Sicherheitsgründen geräumt werden. Die Familie sucht nun ein neues Zuhause.

Am 14. Dezember 2023 kam es im Gebiet Bramboden in der Gemeinde Romoos zu einem grossen Hangrutsch. Dabei sind mindestens eine Million Kubikmeter auf einer Fläche von rund zehn Hektaren abgerutscht. Personen und Tiere wurden dabei keine verletzt. Seit dann befindet sich der Landwirtschaftsbetrieb Seebli oberhalb der Rutschung in einer Gefahrenzone.

Wie der Kanton Luzern am Donnerstag mitteilt, muss der Betrieb nun aus Sicherheitsgründen geräumt werden. Regierungspräsident Fabian Peter sagt dazu: «Im persönlichen Gespräch mit der Familie vor Ort war es für mich sehr eindrücklich, die Betroffenheit zu spüren und das Ausmass des Hangrutsches zu sehen.» Die Regierung setze sich nun gemeinsam mit der Gemeinde und Fachleuten für eine schnelle Lösung ein.

Getroffene Massnahmen reichen nicht aus

Nach dem Hangrutsch haben Spezialisten des Kantons zusammen mit der Gemeinde Romoos verschiedene bauliche und organisatorische Massnahmen getroffen, um das Gebiet zu sichern. Zusätzlich finden regelmässige Begehungen statt. Die Massnahmen reichen jedoch nicht aus, um den Landwirtschaftsbetrieb Seebli mittel- und langfristig weiterzubetreiben. Die Statik der Gebäude ist beeinträchtigt und verschlechtert sich stetig. Zudem sind weitere Rutschungen bei starken, langanhaltenden Regenperioden nicht auszuschliessen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der Boden abrutscht, auf dem die Gebäude stehen. Deshalb muss der Betrieb geräumt werden.

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Der Kanton Luzern und die Gemeinde Romoos bereiten nun in enger Absprache mit der Familie den Umzug vor. Der Kanton sucht nach einer Ersatzliegenschaft und Landwirtschaftsland für die Familie. Bis Ende Juli 2024 kann die Familie die Liegenschaft tagsüber noch bewohnen und die Tiere können in den Stallungen verbleiben. Danach gilt ein von der Gemeinde Romoos aus- und mit dem Kanton abgesprochenes Wohn- und Nutzungsverbot für die Gebäulichkeiten. Aufgrund der aktuellen Gefahreneinschätzung und der steten Überwachung des Hangs sei diese Frist vertretbar, schreibt der Kanton. Sollte sich die Situation in dieser Übergangsfrist jedoch verschlechtern, muss die Liegenschaft sofort geräumt werden.

2009 verzichtete man auf Massnahmen

Bereits vor 15 Jahren hat der ansässige Landwirt den Kanton und die Gemeinde über Bewegungen im Gelände informiert. Daraufhin hatten Geologen Abklärungen getroffen. Diese kamen zum Schluss, dass eine Felsrutschung reaktiviert war, die mehrere hundert Jahre zurückliegt. Die Ursache dafür sei im Wesentlichen, dass der Seeblibach sich laufend ins Gelände eingegraben hat. Auf Massnahmen wurde jedoch verzichtet.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 25. April 2024 09:40
aktualisiert: 25. April 2024 19:41