FCL bezwingt Sion und qualifiziert sich für Europa
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Die Anhänger des FC Sion empfingen die FCL-Fans solidarisch. Mit dem Schriftzug «Contre les sanctions collectives» sprachen sie sich gegen den gesperrten Gäste-Fanblock aus. Gegen 150 sichtbare FCL-Fans haben dennoch die Reise ins Wallis angetreten und feuerten ihre Equipe an. Sie hatten sich zu diesem Zweck in drei grösseren Gruppen auf verschiedenen Tribünen verteilt.
Unglückliches Debüt
Eine kleinere Überraschung zauberte Trainer Mario Frick punkto Startelf aus dem Hut. In der linken Aussenverteidigung gab der 20-jährige Krienser Ruben Dantas Fernandes sein Super-League-Debüt. Der angestammte Aussenverteidiger Martin Frydek spielte stattdessen für den gesperrten Ardon Jashari im defensiven Mittelfeld.
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Und das Debüt hätte für Dantas Fernandes nicht unglücklicher verlaufen können. Nach einer knappen Viertelstunde sprang ihm der Ball von hinten an den ausgestreckten Arm. Schiedsrichter Urs Schnyder entschied nach Konsultation des Videoassistenten auf Penalty – und Anto Grgic verwandelte zum 1:0 für Sion.
Riesen-Sprint von Severin Ottiger
Der FCL musste sich im Anschluss zuerst etwas finden. So waren die Walliser für einen Moment spielbestimmender. Die grossen Chancen blieben aber weitgehend aus. Es fehlte den Luzernern nach vorne an der nötigen Überzeugung.
Bis zur 41. Minute: Da fasste sich Severin Ottiger ein Herz. Der 20-Jährige lief nach einem Sion-Eckball einfach los und nahm es mit vier Gegenspielern auf. Die hatten seinem Tempo wenig entgegenzusetzen. Ottiger scheiterte schliesslich mit dem Abschluss an Goalie Alexandros Safarikas. Schliesslich ging es mit dem 0:1-Rückstand zurück in die Kabine.
Frischen Wind durch Chader
Es war eine Luzerner Reaktion gefordert. Und diese wollte Trainer Mario Frick durch eine Einwechslung erzwingen. Er brachte Sofyan Chader als Verstärkung im offensiven Mittelfeld für Aussenverteidiger Ruben Dantas Fernandes. Und diese Umstellung schien zu fruchten. Nach rund fünf Minuten knallte der Ball via Chader an die Latte. Im Anschluss müsste Youngster Lars Villiger den Ausgleich erzielen.
Nur eine Minute später war es dann aber so weit. Nach einer Aktion von Villiger kann die Sion-Abwehr nur unzureichend klären. Routinier Pascal Schürpf sagte Dankeschön und verwertete von zentraler Position via Pfosten.
Schürpf: «Sofyan Chader brachte neuen Schwung ins Spiel»
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
FCL fast 30 Minuten in Überzahl
Und das Spiel verlief auch im Anschluss ganz nach dem Gusto des FC Luzern. Der Hintergrund: Ein Zweikampf zwischen Martin Frydek und Sions Denis-Will Poha. Und wieder war es der VAR, der eingreifen musste. Denn Poha schlug Frydek deutlich ins Gesicht. Der Schiedsrichter ahndete die Tätlichkeit in der 66. Minute mit der Roten Karte.
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Diese Überzahl münzte der FCL schliesslich in die verdiente Führung um. Von der rechten Seite her war es Pius Dorn, der eine Flanke in die Mitte schlug. Dort kam Sofyan Chader frei zum Abschluss und erzielte das 2:1. Zusammen mit seinen vorherigen Aktionen spielte sich Chader damit zum Mann der Partie.
Fix auf Rang 4 und in der Conference-League-Quali
Denn es blieb bei der knappen Führung. Der FC Luzern holte sich im Wallis drei Punkte und sichert sich damit den vierten Rang in der Tabelle. Das bedeutet, dass Luzern nächste Saison in der zweiten Qualifikationsrunde für die Conference League mittun darf. Allerdings: Der dritte Schlussrang ist nicht mehr erreichbar. Lugano sicherte sich diesen dank eines 2:0-Sieges gegen die Berner Young Boys.
Der Ticker zum Nachlesen:
(red.)