Spektakuläre Aufholjagd der Luzerner wird dank Ottiger belohnt
Quelle: PilatusToday
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Der FCL traf am Sonntagnachmittag in der 20. Runde der Credit Suisse Super League auf Lausanne-Sport und wollte im zweiten Spiel nach der Winterpause den Fehlstart unter der Woche gegen Yverdon (1:2-Niederlage) vergessen machen. Die Luzerner befanden sich in einer wichtigen Phase der Saison mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz 6, der zur Teilnahme an der Meisterschaftsrunde berechtigt, aber auch nur mit 5 Punkten Vorsprung auf Lausanne, das auf dem zweitletzten Platz lag.
Trainer Mario Frick bemängelte an der Medienkonferenz vom Freitag fehlende Emotionen auf dem Platz und sprach von einer Mini-Krise. Mit nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen entsprach diese Aussage durchaus der Wahrheit. Die Leuchtenstädter brauchten gegen Lausanne also unbedingt die drei Punkte, damit aus einer Mini-Krise keine grosse Krise entstehen würde.
Horrorstart für den FCL
Man merkte den Luzernern zu Beginn die Wichtigkeit des Spiels an. Sie starteten nervös in die Partie. Nach einem Ballverlust von Jashari in der 6. Minute im Mittelfeld, lief Lausanne-Spieler Antoine Bernede auf den Luzerner Strafraum zu und wurde von Nicky Beloko regelwidrig gestoppt. Schiedsrichter Johannes von Mandach entschied zuerst auf Freistoss und gelbe Karte. Dann schaltete sich jedoch der VAR ein. Nach Video-Konsultation änderte der Unparteiische seine Meinung und zeigte Beloko die glatt rote Karte. Beloko stand seinem Gegenspieler mit der Sohle auf die Wade. Der Verlust des defensiven Mittelfeldspielers war ein herber Rückschlag für den FCL und der ganze Matchplan wurde bereits nach 6 Minuten auf den Kopf gestellt.
Quelle: PilatusToday
Zeit sich von diesem Schock zu erholen, bekamen die Luzerner nicht, denn bereits nach 18 Minuten wartete der nächste Nackenschlag. Ardon Jashari ging im eigenen Strafraum zu ungestüm in einen Zweikampf. Daraus resultierte ein Strafstoss, der Kaly Sène zur 1:0-Führung für die Waadtländer versenkte. In der Folge wehrten sich die Luzerner nach besten Kräften, mussten den numerisch überlegenen Lausannern aber das Spieldiktat überlassen. Der FCL konnte in der 1. Halbzeit gerade einmal eine nennenswerte Torchance durch Leny Meyer in der 11. Minute verzeichnen.
Kaly Sène mit zwei Topchancen
Die Luzerner konnten sogar froh sein, dass sie nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gingen. Lausannes schneller und wendiger Stürmer Kaly Sène war ein stetiger Unruheherd für die Luzerner Verteidigung und hatte zwei Riesenchancen, um die Führung weiter auszubauen. Erst scheiterte er in der 35. Minute am glänzend reagierenden Pascal Loretz, nachdem Sofyan Chader den Ball vertändelte. In der Nachspielzeit konnte er nach einem Eckball des FCL bei einem Konter den Ball wunderschön mitnehmen und allein auf den Luzerner Torhüter losziehen. Sein Schuss ging aber knapp am linken Torpfosten vorbei.
Quelle: PilatusToday
Luzern gibt nicht auf und dreht das Spiel
Nach der sehr unglücklich verlaufenen 1. Halbzeit kamen die Luzerner mit viel Wut im Bauch aus der Kabine. Bis zur 50. Minute gab es bereits mehrere Rudelbildungen und gelbe Karten auf beiden Seiten. Der FCL konnte diese Emotionen aber positiv für sich nutzen und wurde stärker. Nach einigen ungenutzten Halbchancen befand sich Pius Dorn in der 62. Minute an der Strafraumgrenze. Sein flacher Schuss passte perfekt ins rechte untere Eck. Nach dem vielumjubelten 1:1-Ausgleich schöpfte der FCL Hoffnung. Mit viel Leidenschaft und Kämpferherz konnte man das Spiel auf seine Seite ziehen.
Durch das grossartige Publikum angepeitscht, spielte der FCL plötzlich auf Sieg und kreierte Chancen, die jedoch weder von Chader, Jashari noch von Kadak genutzt werden konnten. Luzern befand sich näher am Siegtreffer als Lausanne. Die Waadtländer waren nach den vielen ausgelassenen Möglichkeiten aus der 1. Halbzeit verunsichert und konnten sich keine Chancen mehr erarbeiten. In der 90. Minute lief nochmals ein Angriff über Kadak. Dieser spielte im Mittelfeld einen klugen Steilpass auf Severin Ottiger. Der Verteidiger setzte sich im Zweikampf durch, lief allein auf Lausanne Torhüter Karlo Letica zu und schloss im Stil eines Goalgetters ab. Luzern führte 2:1.
Szene des Spiels
Das Tor zur 2:1-Führung war auch gleich die Szene des Spiels. Das Tor von Severin Ottiger brachte das Stadion zum Explodieren und die 10'089 Zuschauer feierten in grenzenlosem Freudentaumel. Da Lausanne nicht mehr reagieren konnte, schaffte der FCL das Unglaubliche und konnte die wichtigen drei Punkte einfahren.
Mann des Spiels
Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle während des ganzen Spiels, schaffte es der FCL dank dem Tor von Ottiger das Spiel zu drehen. Das machte ihn zum Mann des Spiels und er durfte sich nach dem Schlusspfiff verdientermassen von der Luzerner Fankurve feiern lassen.
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(red.)