Ukraine-Friedensgipfel

Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock: Wie stark wird die Zentralschweiz abgeriegelt?

Peter Helfenstein, 11. April 2024, 19:44 Uhr
Es ist ein gigantisches Sicherheitsdispositiv, das die Behörden für die Friedenskonferenz aufziehen. Während Anwohnerinnen und Anwohner dem Anlass positiv entgegenblicken, stören sich PilatusToday-User an den hohen Kosten.

Es ist so etwas wie das WEF: Der Ukraine-Friedensgipfel findet aber nicht in den Bündner Bergen, sondern im Herzen der Schweiz statt. Aus Davos weiss man, dass sich viele Einheimische während der WEF-Woche jeweils kaum im Dorf fortbewegen können. Wie wird das Mitte Juni in Luzern und Stans aussehen?

Vor und während der Konferenz wird das Bürgenstock-Resort und die Umgebung zu einer Sicherheitszone. Aus diesem Grund wird es auf Strassen, Wander- und Bikewegen, aber auch in der Luft und auf dem See, Einschränkungen und Verbote geben, schreibt der Kanton Nidwalden auf seiner Webseite. Bereits im Voraus hofft der Kanton auf das Verständnis aus der Bevölkerung und bittet diese, die Anweisungen des Sicherheitspersonals zu befolgen.

Gelassene Nidwaldner...

Vor Ort geben sich die Leute gelassen (Video). «Ich bin gespannt, wie das abläuft und welche Teilnehmer kommen werden» sagt etwa Peter Werlen aus Hergiswil. Und: «Einen Versuch ist die Konferenz jedenfalls wert». In Stansstad herrscht eine positive Grundstimmung. Auch Julia Meier findet es gut, dass so eine Konferenz stattfindet, denn «wir müssen wieder einen Dialog haben». Dass die Strasse zum Bürgenstock während einigen Tagen gesperrt sein wird, ist für die meisten von PilatusToday und Tele 1 angefragten Personen «kein Problem».

Wenn er kommt, wird alles noch etwas komplizierter und teurer: US-Präsident Joe Biden.

© Keystone/AP/Brynn Anderson

... verärgerte Community

Weniger gelassen daher kommen einige Kommentare der PilatusToday-Community. Viele User enervieren sich über die hohen Kosten, die die Steuerzahlenden zu tragen haben. Laut dem Bund liegen diese zwischen fünf und 10 Millionen Franken. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass Russland bzw. Kreml-Chef Vladimir Putin nicht am Gipfel teilnehmen wird. «Wer stoppt unsere Steuergeldverschwender?», schreibt ein User auf PilatusToday (vgl. Galerie).

... und eine demütige Justizdirektorin

Die Nidwaldner Justizdirektorin Karin Kayser-Frutschi ist mitverantwortlich für die Sicherheit an diesem internationalen Grossanlass. Gegenüber Tele 1 und PilatusToday spricht sie von einem «riesigen Projekt und einer grossen Herausforderung, vor der sie Respekt habe. Gastgeber des Friedensgipfels sei der Bund. Für die Sicherheit seien in erster Linie die Kantone zuständig. Diese trügen die Sicherheitskosten zusammen mit dem Bund als Veranstalter. Sie will die betroffenen Anwohnenden frühzeitig über die Einschränkungen informieren.

Kurz vor der Konferenz werden die Verantwortlichen eine Pressekonferenz über das Sicherheitsdispositiv und den Anlass an sich abhalten.

«Es sind viele»

Für die Sicherheit der völkerrechtlich geschützten Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nicht nur die Armee, sondern auch Polizistinnen und Polizisten aus der ganzen Schweiz im Einsatz stehen. Wie viele es genau sind, sagt Karin Kayser-Frutschi nicht.

Zwei Unterschiede zum fünftägigen WEF gibt’s: Die Friedenskonferenz soll «nur» ein Wochenende (zwei Tage) dauern und sie wird nicht mitten in einem Dorf ausgetragen.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 11. April 2024 18:40
aktualisiert: 11. April 2024 19:44