Gewässerverunreinigung: Mehr Fälle von Fischsterben – Verband ernüchtert
Im Kanton Luzern sind im vergangenen Jahr 77 Gewässerverunreinigungen registriert worden, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht (92 Fälle). Die Zahl liegt jedoch nur leicht unter dem Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2022 (79 Fälle).
Trockener Sommer, tote Fische
Gegenüber dem Vorjahr markant angestiegen sind jedoch die Gewässerverunreinigungen, die ein Fischsterben zur Folge hatten. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 14 (2021: 9) Fischsterben registriert. Zum Vergleich: In den letzten zehn Jahren wurden durchschnittlich 13 Fälle registriert. Neun Fälle von Fischsterben hatten eine landwirtschaftliche Ursache, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (4 Fälle). Diese Zunahme lässt sich mit der Trockenheit im vergangenen Jahr erklären. Die Ereignisse fielen zwischen Mitte März und Ende August in die Trockenperiode. Der tiefe Wasserstand der Flüsse und Seen und somit die nicht vorhandene Verdünnung hat dazu geführt, dass jede zweite Gewässerverunreinigung mit Gülle zu einem Fischsterben geführt hat.
Fischereiverband Kanton Luzern unzufrieden
«Es will und will im Kanton Luzern einfach nicht gelingen...die Zahl der Gewässerverschmutzungen und Fischsterben spürbar zu senken», schreibt der Fischereiverband des Kantons Luzern in einer ersten Reaktion. Der Verband stellt Forderungen an den Kanton. Das Ausmass des Fischsterbens müsse präziser dokumentiert werden. Nur so bekomme die «Tragödie ein Gesicht».
Verunreinigung durch Baustellen
Die Zahl der Gewässerverunreinigungen durch Baustellenabwässer hat sich gegenüber den Vorjahren nicht verändert. Sie verblieb auf 12 (Vorjahr 13 Fälle). Falsch entsorgte Baustellenabwässer machten rund 60 Prozent aller Gewässerverunreinigungen durch Industrie- und Gewerbebetriebe aus.
(red.)