Géraldine Ruckstuhl aus Luzern sagt dem Siebenkampf adieu
Quelle: zVg
Eigentlich wollte die Altbüronerin im Jahr 2024 noch an die Olympischen Spiele in Paris. Daraus wird nun aber nichts, denn die 26-Jährige verabschiedet sich vom Leistungssport. Der Grund: «Das Feuer für die Leichtathletik brennt nicht mehr so wie früher», so Géraldine Ruckstuhl in einer Videobotschaft zu ihrem Rücktritt.
Viele Erfolge und hartes Training
An der Grenze zum Kanton Bern, im 1000-Seelen-Dorf Altbüron im Luzerner Hinterland, wächst Géraldine Ruckstuhl mit ihrer Schwester, dem Bruder und ihren Eltern auf. Täglich pendelt sie von einem Sportplatz zum nächsten und beweist sich in den verschiedenen Disziplinen. So steht es auf ihrer Webseite. Im Jahr 2015 ist es dann so weit: Sie steht an der U18-WM in Kolumbien zuoberst auf dem Podest. Von nun an nimmt die Karriere richtig Fahrt auf.
Trotz einer schweren Verletzung im Jahr 2016 kämpfte sich die Luzernerin zurück an die Spitze und stellte zweimal einen Schweizer Rekord im Siebenkampf auf. Ein Sieg folgt dem nächsten. Mit 19 Jahren wird sie von der Stiftung Schweizer Sporthilfe zur Nachwuchsathletin des Jahres gekrönt.
Höhen, Tiefen und wieder Höhen
Wegen einer Fussverletzung muss Géraldine Ruckstuhl bei gewissen Wettkämpfen aussetzen. Sie qualifizierte sich im Jahr 2020 zwar für die Olympischen Spiele in Tokio, kann dort jedoch wegen einer erneuten Fussverletzung nicht teilnehmen. Ein Jahr später wagte die heute 26-Jährige einen Neustart und zieht nach Zürich, um dort zu trainieren. Obwohl ihre Karriere wieder in die Höhe schiesst, ist nun Schluss. «In den letzten Monaten und Wochen habe ich gemerkt, dass es nicht mehr das ist, was mir Spass macht», erklärt Ruckstuhl in ihrem Abschiedsvideo.
Obwohl die Trainings gut verliefen, sie sich körperlich und mental fit fühle, könne sie ihre Leistungen an den Wettkämpfen nicht mehr abrufen. Das sei ein Problem, denn «um Leistungssport zu betreiben, muss man 100 Prozent dabei sein.» Die Entscheidung, den Rücktritt zu geben, fällt ihr schwer. «Sei stets im Einklang mit dir selbst», steht eines Morgens auf ihrem Teebeutel. «Als ich das gelesen habe, wusste ich, das ist die richtige Entscheidung für mich.»
Rücktritt als Befreiung
Damit fällt der Luzernerin eine grosse Last von den Schultern. Und auch wenn sie nicht mehr «Géraldine die Siebenkämpferin» sei, sei und bleibe sie ein Bewegungsmensch. Für die Zukunft hätte sie schon einige Ideen und Pläne, wie sie im Video sagt. Nun freue sie sich auf die kommende Zeit und möchte sich bei allen für die Unterstützung in den vergangenen Jahren bedanken.
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