Luzerner Fasnacht wackelt

Guido Graf: «Ich entscheide nicht, ob die Umzüge stattfinden»

25. Januar 2022, 17:10 Uhr

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

Was passiert mit der Fasnacht 2022? Seit Wochen wird darüber diskutiert und spekuliert. Im Rahmen der Session im Kantonsparlament hat sich die Luzerner Regierung bereits vor dem Runden Tisch vom Abend öffentlich geäussert.

Dass sich die Luzerner Kantonsregierung im Parlament zur Fasnacht äussern muss, liegt an zwei Vorstössen. Diese stammten aus den Reihen der SVP. Die Partei nahm das Lichtfestival LILU als Aufhänger. Denn dort seien täglich Tausende Leute unterwegs gewesen. Deshalb müsste es doch auch möglich sein, eine Fasnacht zu bewilligen, so die SVP.

Quelle: PilatusToday/Röbi Steinegger

Nicht zu vergleichen – nicht zu bewilligen

In ihrer Antwort schreibt die Kantonsregierung nun, dass man das LILU nicht mit der Fasnacht vergleichen könne. An der Fasnacht würden die Leute jeweils für lange Zeit am gleichen Ort stehen, trinken und feiern. Beim Lichtfestival dagegen sei man ständig in Bewegung, würde weniger konsumieren und nach dem Anlass schnell wieder nach Hause gehen.

Gesundheitsdirektor Guido Graf versucht eine positive Formulierung: «Wir haben einige Vorteile im Vergleich zum letzten Jahr. Eine Beizenfasnacht oder Strassenfasnacht kann nach Bundesvorgaben möglich sein.» Für die Strassenfasnacht gebe es auch keine Personenbeschränkung. Und Graf stellt klar: «Ich entscheide nicht, ob die Umzüge stattfinden. Das entscheidet schlussendlich der Bund oder die Luzerner Gesamtregierung.»

Für Events wie Umzüge und Tagwache gilt gemäss Guido Graf die 3G-Regel, weil es sich um Anlässe draussen mit mehr als 300 Personen handelt. In seiner Ansprache vor dem Kantonsparlament am Dienstagmorgen klingt Graf dazu weniger optimistisch: «Umzüge, Tagwache, Orangenschlacht und organisierte Guuggenbühnen sind nicht zulässig.»

Fasnächtler zurückhaltend optimistisch

Grundsätzlich sei sein Fasnachtsherz glücklich, meint der FDP-Kantonsparlamentarier und Fritischivater 2012, Damian Hunkeler: «Dass die Fasnacht stattfinden kann, ist ein riesiger Fortschritt im Vergleich zum letzten Jahr.» Man sehe auch, dass sich die Luzerner Regierung um die Fasnacht bemüht. Hunkeler wünscht sich eine mutige Entscheidung der Regierung zugunsten der Fasnacht.

Vor dem Runden Tisch zwischen Kanton, Stadt und Fasnachtskomitee am Dienstagabend sind die Gefühle also gemischt. PilatusToday informiert am Abend über die Reaktionen zum Runden Tisch.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 25. Januar 2022 12:11
aktualisiert: 25. Januar 2022 17:10