«Haben die Qualitäten von Loretz beansprucht» – die Stimmen zum Spiel
Quelle: PilatusToday
Das Spiel
Nachdem sowohl Zürich als auch St. Gallen am Samstag nur unentschieden gespielt hatten, bot sich dem FC Luzern am Sonntag die Gelegenheit, ganz weit in die Tabellenspitze vorzurücken. Dazu musste jedoch zuerst ein Sieg gegen den unter Ex-FCL-Trainer René Weiler eher enttäuschend gestarteten Vizemeister aus Genf her. Und für die Genfer ging es nach zuletzt drei Niederlagen auch in der Innerschweiz sehr frustrierend los. Bereits nach sieben Minuten zappelte der Ball hinter Jeremy Frick im Tor, weil Aussenverteidiger Bolla nach einer scharfen Hereingabe von Dorn den Ball ins eigene Tor beförderte. Die Luzerner nahmen dieses Geschenk dankend an und konnten nur gut zehn Minuten später das Skore erhöhen. Nach einem Traumpass von Okou lief Max Meyer alleine auf weiter Flur auf den gegnerischen Kasten zu und machte das Tor gegen den bemitleidenswerten Frick sehr abgeklärt und stilsicher.
Das war natürlich schon früh ein richtig komfortabler Spielstand und verleitete dazu, etwas zurückzustecken. Nach einer halben Stunde wurde Mario Frick bereits zu einem ersten Wechsel gezwungen, weil der junge Jaquez nach einem Zusammenprall mit Kutesa Anzeichen einer Gehirnerschütterung zeigte und durch den ebenfalls 20-jährigen Willimann ersetzt werden musste. Nun wurden die Servettiens mit jeder Minute stärker und testeten die Luzerner Hintermannschaft, und vor allem Loretz im Tor, mehrmals stark. Luzern auf der anderen Seite konnte nur noch durch eine Halbchance von Villiger auf sich aufmerksam machen. Spätestens in der 43. Minute hätte der Anschlusstreffer fallen müssen, aber zuerst wehrte Loretz gegen Crivelli mirakulös und dann traf Stevanovic aus kürzester Distanz nur die Querlatte. Der FC Luzern durfte sich also nichts auf diese Führung einbilden, denn statistisch gesehen war Servette in der 1. Halbzeit mit 65 Prozent Ballbesitz und 0:7 Eckbällen ganz klar die stärkere Mannschaft gewesen.
Auch in der zweiten Halbzeit zeigten sich die Gäste aus Genf spielbestimmend und drückten die FCL-Verteidigung zeitweise richtiggehend gegen die Wand. Im Abschluss waren die Westschweizer aber weitgehend harmlos, sodass sie auch nach 25 Abschlüssen immer noch kein Tor verbuchen konnten. Für die Mehrheit der 13’652 Zuschauer (darunter auch erstmals seit langem wieder einmal Mehrheitsaktionär Alpstaeg) war es ein sehr nervenaufreibendes Geschehen auf dem Platz, weil Servette im Minuten-Takt schnelle und über weite Strecken sehr schöne Angriffe lancierte. Die Platzherren konnten sich aber defensiv schadlos halten, indem sie die Offensiv-Bemühungen beinahe einstellten und sich auf wenige harmlose Konter beschränkten.
Quelle: PilatusToday
Die letzten zehn Minuten glichen einem Powerplay vor dem Tor von Loretz und die Statistiker werden ihre liebe Mühe gehabt haben, alle Pässe und Abschlüsse vom Servette FC zu registrieren. Es war ein Spiel, das wohl ewig hätte dauern können, ohne dass die Gäste ein Tor geschossen hätten. Ein wirklich bitterer Abend für die Männer von René Weiler, dessen Stuhl mittlerweile schon sehr stark wackeln dürfte. Die Luzerner hingegen wurden für eine eher dürftige, aber defensiv solidarische Leistung reich belohnt und grüssen nun punktgleich mit Meister YB von der Tabellenspitze!
Szene des Spiels
Glück für den FC Luzern kurz vor der Pause: Nach einer Flanke von links kam zuerst Crivelli am Fünferraum ziemlich frei zum Kopfball, Loretz war aber reflexschnell zur Stelle. Der Ball prallte zu Stevanovic, der sich aus rund vier Metern die Ecke aussuchen könnte, den Ball jedoch an die Latte setzte. Das Anschlusstor kurz vor der Pause wäre für den FCL in diesem Spiel sehr ungünstig gewesen.
Mann des Spiels
In diesem Spiel war ein sicherer Rückhalt im Tor Gold wert. Und den hatte der FC Luzern mit dem erstaunlichen Pascal Loretz definitiv. Einmal mehr strahlte der junge Mann eine erstaunliche Ruhe aus und parierte die zahlreichen Abschlüsse sicher und unaufgeregt. Ganz stark!
Das Telegramm
Luzern - Servette 2:0 (2:0)
13'256 Zuschauer. - SR Schnyder. - Tore: 7. Bolla (Eigentor) 1:0. 18. Meyer (Okou) 2:0.
Luzern: Loretz; Jaquez (34. Willimann), Simani, Beka, Frydek (63. Ottiger); Jashari; Dorn, Meyer (63. Spadanuda), Haas; Okou (80. Chader), Villiger (63. Ademi).
Servette: Frick; Bolla, Rouiller (74. Bedia), Severin, Baron; Stevanovic, Cognat, Ondoua, Antunes (81. Rodelin); Crivelli (88. Guillemenot), Kutesa.
Verwarnungen: 94. Bedia.
Der Liveticker zum Nachlesen
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