«Haben es in unseren Händen» – FCL will nächste Runde erreichen

Die Stimmung an der Medienkonferenz vor dem Spiel ist gut. Mario Frick und Martin Frydek strahlen um die Wette und versprühen grosse Zuversicht. Denn die Ausgangslage vor dem Rückspiel gegen Djurgarden ist vielversprechend.

Vorfreude ja, Überheblichkeit nein

Dennoch warnt FCL-Trainer Mario Frick davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen: «Wir rechnen mit einer Reaktion von Djurgarden. Das Team hat Qualität, das hat es vergangene Saison bewiesen, als es in der Conference League bis ins Achtelfinale vorgestossen ist. Die Messe ist noch nicht gelesen!»

Auch bei Martin Frydek tönt es ähnlich. Das Resultat aus dem Hinspiel sei tückisch, so der Verteidiger: «Der 2:1-Sieg ist sicher gut. Aber es gibt europäisch immer zwei Spiele.» Gut möglich, dass die beiden noch immer die Startphase im Hinspiel vor einer Woche im Kopf haben. In dieser war der FCL ziemlich überfordert und ging prompt früh in Rückstand.

Internationale Erfahrung im Luzerner Team ist Mangelware

Damit sich dies nicht wiederholt, ist unter anderem Erfahrung gefragt, internationale Erfahrung. Über solche verfügt Martin Frydek. Der 31-jährige Tscheche hat vor seinem FCL-Engagement bereits in der Gruppen- und K.o.-Phase der Europa League gespielt und war in der Qualifikation zur Champions League dabei. Die Erfahrungen, die er in diesen Spielen gesammelt hat, will er nun dem jungen Luzerner Team weitergeben.

«Ich will vor allem Ruhe ins Spiel bringen. Aber am Schluss müssen wir unseren Fussball spielen und nicht auf den Gegner schauen. Denn wir alle wissen, für was wir spielen. Wir haben es in unseren Händen.» Der FCL will erstmals in der Vereinsgeschichte eine europäische Gruppenphase erreichen. Mit einem Remis gegen Djurgarden wäre man diesem Ziel einen Schritt näher. Doch danach müssten noch immer zwei Gegner ausgeschaltet werden.

FCL will trotz Hinspiel-Sieg offensiv auftreten

Deshalb wollen derzeit weder Frydek noch Frick darüber Auskunft geben, ob sie in der 3. Quali-Runde lieber nach Schottland oder Andorra reisen würden – aus einem dieser Länder kommt der nächste Gegner. Zuerst müsse die Arbeit erledigt werden. Erst danach könne man über Hibernian Edinburgh oder Inter Club d'Escaldes sprechen.

Doch wie will der FCL die Aufgabe angehen: Die Führung aus dem Hinspiel verteidigen oder munter nach vorne spielen? «Ich weiss nicht, ob wir einfach hinten reinstehen und mauern können», gibt Trainer Frick offen zu. Um im gleichen Atemzug anzufügen: «Wir wollen von Beginn weg Druck machen und 1:0 in Führung gehen. Das wäre ein optimaler Matchplan.» Also nix da mit Catenaccio.

Mit Jashari und womöglich auch Chader

Dies dürfte ganz im Sinne der Fans sein. Waren in Stockholm noch etwa 500 FCL-Anhänger im Stadion, so dürften es am Donnerstagabend im Rückspiel ein Vielfaches mehr sein. Die Verantwortlichen rechnen mit etwa 13'500 Fans. Damit wäre die Swissporarena beinahe ausverkauft. Bei internationalen Spielen sind in der FCL-Heimstätte maximal 15'500 Fans zugelassen.

Personell kann der FCL praktisch aus dem Vollen schöpfen. Definitiv fehlen wird einzig Thibault Klidje. Sofyan Chader machte nach überstandener Fussverletzung das Abschlusstraining mit und könnte auf der Bank Platz nehmen. Zudem steht auch der abgesetzte Captain Ardon Jashari wieder im Aufgebot. Ob er diesmal bereits von Beginn weg auflaufen wird, wollte Frick noch nicht verraten.