«Wir sind angespannt» – Gibt es heute den nächsten Hangrutsch?
«Die Situation in Vitznau behalten wir genau im Auge. Wir haben mit der Rutschung ‹Gassrübi› eine offene Wunde», erklärt Viktor Schmidiger, Abteilungsleiter Naturgefahren beim Kanton Luzern im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1. Wenn die Niederschlagsmengen am Freitagabend gross seien, könnten neue Mauergänge entstehen, die den alten Dorfbach herunterkommen und das Dorf Vitznau treffen.
Niederschlagsmengen sind entscheidend
Es sei sehr schwierig einzuschätzen, wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist. Schmidiger: «Es ist abhängig von den Niederschlägen, die während kurzer Zeit kommen. Wenn es im Rahmen bleibt, dann werden wir hoffentlich mit viel Glück davonkommen. Aber wenn wir Pech haben und grosse Mengen kommen, dann ist es wahrscheinlich.»
Die Schwierigkeit der Wahrscheinlichkeitseinschätzung ergebe sich aus den stetig verändernden Niederschlagsprognosen. «Am Morgen wurden noch über 50 mm/h Niederschlag erwartet, jetzt sind es nur noch 30 mm/h.» Schmidiger fasst für Vitznau zusammen: «Wir sind angespannt, wir sind wach. Aber wir haben keine Bauchschmerzen.»
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Gefährdung auch in der Stadt Luzern und im Entlebuch
Vitznau ist jedoch nicht der einzige Ort, an dem auf dem öffentlich-zugänglichen Geoportal des Kantons Luzern mit einer «erheblichen» Gefährdung gerechnet wird. Auch beispielsweise im Gebiet Fluhmühle in der Stadt Luzern leuchtet die Karte in Rot. Oder auch im Entlebuch gibt es gefährdete Regionen. «Die Böden sind sehr durchnässt – in der ganzen Schweiz. Deshalb braucht es weniger Niederschlag für einen Hangrutsch als sonst.»
Würde es zu einem Hangrutsch kommen, dann sei es wichtig, dass sich die Menschen in den betroffenen Gebieten an folgende Empfehlungen von Viktor Schmidiger halten: «Wir bitten die Menschen zu Hause zu bleiben, nicht in die Keller und schon gar nicht in den Rutschhang zu gehen.»