Hier können erschöpfte Eltern bald eine Auszeit nehmen
Quelle: PilatusToday
Sandra Müller ist Mutter von zwei Töchtern. Der Start mit der ersten Tochter war für sie nicht einfach: Die 50-Jährige hatte mit einer postnatalen Depression zu kämpfen. Ein Jahr lang war sie deswegen in Therapie und nahm Medikamente. «Das Schwierigste war, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Dass man das alleine nicht mehr schafft.»
Genau für solche Fälle will die Institution «Hauszeit mit Herz» in Zukunft da sein. Mitbegründerin Sandra Tüscher ist es wichtig, einen Ort anzubieten, an dem Eltern oder auch ganze Familien runterfahren können. «Die Idee ist, dass man sich eine kurze Auszeit nehmen kann, wenn man merkt, dass man an den Anschlag kommt.» Die Auszeit kann von drei Nächten bis zu sechs Wochen gehen – egal ob mit oder ohne Kinder.
Hohe Dunkelziffer vermutet
Das Crowdfunding für das Projekt in Sursee läuft noch bis zum 21. Oktober. Auch wenn derzeit noch nicht die gesamten 40'000 Franken beisammen sind, wird bereits gebaut: Vier Zimmer werden erschöpften Eltern künftig zur Verfügung stehen. Die Preise für die Räume sollen abhängig von der Höhe des Einkommens bestimmt werden.
Psychotherapeutin Christine Flury ist überzeugt von diesem Konzept. Sie vermutet, dass es deutlich mehr Eltern gibt, die am Anschlag sind als bekannt. «Sehr viele Eltern schämen sich dafür, dass sie erschöpft sind.» Voraussichtlich im Januar soll die «Hauszeit mit Herz» eröffnen.