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HSLU-Student stellt Rekord mit Elektro-Rennwagen auf

Schnellster E-Rennwagen

HSLU-Student zum Weltrekord: «Es war ein grossartiges Gefühl»

Marcel Jambé, 17. September 2023, 11:57 Uhr

Quelle: ETH Zürich / JG Video / ZüriToday / Linus Bauer

Ein von Studierenden der Hochschule Luzern, HSLU und der ETH Zürich gebauter Elektro-Rennwagen hat den Weltrekord in Beschleunigung gebrochen. Im Interview verrät einer der Studenten den Weg zum Erfolg und spricht über die Hindernisse und die Zukunft.

Das Elektrogefährt des akademischen Motorsportvereins Zürich AMZ heisst «mythen» und beschleunigte in 0,956 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Diese Woche kam die offizielle Bestätigung von «Guinness World Records»: Das ist Weltrekord.

Das Team dahinter besteht aus Studenten der HSLU und der ETH Zürich.

© Alessandro Della Bella / ETH Zürich

Einer der mitwirkenden Studierenden ist Lukas Betschart. Er war Teil des Weltrekordteams AMZ und war für die Elektronik zuständig. Diese verlegten die Elektronikkabel im Auto und sorgten dafür, dass die Systeme funktionieren.

Lukas Betschart ist Student an der HSLU und Mitglied des akademischen Motorsportvereins Zürich AMZ. Er war am Erfolg des Beschleunigungsweltrekords beteiligt.

© AMZ Racing

Redaktion: Lukas Betschart, Gratulation zu eurem Weltrekord im Beschleunigen. Wie gross ist die Freude, den Rekord gebrochen zu haben?

Lukas Betschart: Es ist ein grossartiges Gefühl und auch eine Erleichterung. Wir haben dafür lange gearbeitet. Am Tag der Entscheidung waren wir ein bisschen nervös – vor allem, ob alles funktioniert.

Realisierst du den Erfolg bereits?

Ja, aber erst am darauffolgenden Tag, als ich die vielen Nachrichten und Glückwünsche auf meinem Handy gesehen habe. Als ich dann auch die Berichterstattung von den verschiedenen Medien gesehen habe, dachte ich mir schon «Wie cool ist das!» Aber uns fiel nochmals ein grosser Stein vom Herzen, als wir vergangenen Dienstag die offizielle Bestätigung von «Guinness World Records» bekommen haben.

Wie hat alles angefangen?

Über die Hochschulen von Zürich und Luzern sind wir an das Projekt gelangt. Im fünften und sechsten Semester macht man Arbeiten, bei denen man das Erlernte in der Praxis anwenden kann. In diesem Bereich schreibt man auch die Bachelor-Arbeit dazu. Daraus entstand unser Team – alle von ihnen hatten bereits ein Jahr Studium hinter sich und bereits Erfahrungen gesammelt. Dieses Projekt des akademischen Motorsportvereins Zürich AMZ wird im Rahmen des «Formula Student Wettbewerbs» jährlich neu durchgeführt. Dies ist der weltweit grösste studentische Ingenieurswettbewerb. Der Weltrekord selbst war ein Sonderprojekt gewesen. Vergangenes Jahr hat die Uni Stuttgart unseren Rekord geschnappt – diesen wollten wir unbedingt wieder zurück in die Schweiz holen.

Was war der Nutzen des Projekts?

Einerseits finde ich es sehr interessant, wie bei solchen Projekten Studenten von der HSLU und der ETH Zürich zusammenarbeiten und das Erlernte in die Praxis umsetzen können. Gerade bei solchen Projekten werden (künftige) Ingenieure ausgebildet und geformt.

Ich bin zuversichtlich, dass gewisse Elemente von unserem Auto vielleicht später in der Industrie gebraucht werden könnten. Nicht das gesamte Auto als serienmässige Produktion, aber einzelne Komponenten davon.

Wie teuer war das Projekt?

Glücklicherweise konnten wir viele Ressourcen vom alljährlichen Projekt verwenden. Trotzdem kamen einige Materialkosten auf uns zu. Genaue Zahlen kann ich nicht nennen, aber die Kosten bewegen sich im mittleren fünfstelligen Bereich. Ohne unsere Partner und Sponsoren wäre dies gar nicht machbar gewesen. Deswegen auch ein grosses Danke an alle.

Was waren die grössten Schwierigkeiten?

Da wir noch Studenten und Studentinnen sind, mussten wir dies parallel zum Studium machen. Die grosse Kunst war, alles unter einen Hut zu bringen, aber auch das Organisieren und Managen der Zeit und des Personals.

Gab es auch Rückschläge?

Erstaunlicherweise gab es keine grösseren Rückschläge. Klar gibt es immer wieder kleinere Hürden wie beispielsweise Sachen, die bei der Konzeptionierung nicht berücksichtigt wurden. Aber wir als Team haben dies sehr gut gemeistert. Wir hatten zusammen das Ziel vor Augen, haben aus gemachten Fehlern gelernt, uns verbessert und sind einfach drangeblieben.

Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen. Wie geht es weiter?

Das müssen wir im Team zusammen anschauen. Luft nach oben ist sicher vorhanden. Das Team selbst wird im nächsten Jahr wieder das alljährliche Projekt begleiten. So, dass man das gesammelte Wissen den neuen Studenten weitergeben kann. Was mit dem «Weltrekord-Auto» in den nächsten Monaten geschieht, werden wir sehen.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 17. September 2023 11:57
aktualisiert: 17. September 2023 11:57