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Luzern

In der Luzerner Pfistergasse gibt es nun Kleider aus zweiter Hand

Secondhand boomt

In der Luzerner Pfistergasse gibt es nun Kleider aus zweiter Hand

19. April 2023, 09:27 Uhr
Florina Moser (links) und Simone Blank haben an der Pfistergasse 10 einen zweiten Secondhand-Laden eröffnet.
© Luzerner Zeitung / Boris Bürgisser
Die Stadtluzerner Pfistergasse hat einen neuen Secondhand-Laden erhalten. «Neo Vintage» ist nach «The Secondhand» der zweite Streich von Simone Blank und Florina Moser. Die beiden wissen, wieso gebrauchte Kleidung immer besser bei der Kundschaft ankommt.

Zwischen Pizzarestaurant, Blumenladen und Outdoor-Händler hat sich neuerdings ein Secondhand-Laden eingereiht: Im «Neo Vintage» in der Stadtluzerner Pfistergasse lässt es sich seit Anfang April in bunten Mustern stöbern, schreibt die «Luzerner Zeitung».

Es ist bereits das zweite Geschäft für Kleidung aus zweiter Hand, das die beiden Gründerinnen Simone Blank und Florina Moser führen. Im «The Secondhand» im Bruchquartier vertreiben sie seit 2019 gebrauchte Kleidung, die sie von Privatpersonen ankaufen – und dabei laut Blank «regelrecht überhäuft» werden.

Mit dem neuen Laden wollen sie nun ganz spezifisch ein junges Publikum erreichen, wie Simone Blank erklärt. «Heute laufen alle so rum, wie sie es cool finden.» Das Sortiment sei deshalb sportlicher als im «The Secondhand» und bestehe in erster Linie aus Unisex-Kleidung aus den 1980er- bis 2000er-Jahren. «So, wie wir es in den alten Fotoalben tragen – das ist jetzt ‹in› bei den Jungen», sagt sie und lacht.

Beide Gründerinnen haben Kinder, die um die 20 Jahre alt sind und laut Blank die Rolle der Stilberatung eingenommen haben: «Ratschläge wie ‹diese Tennisröcke musst du unbedingt kaufen!› haben wir uns natürlich zu Herzen genommen.» Die gebrauchte Kleidung würden sie zudem dieses Mal nicht von Privatpersonen, sondern vom Grosshandel ankaufen – kiloweise, so Blank. Je nach Art des Kleidungsstücks gelten deshalb Einheitspreise.

Aus Sympathie fürs Quartier

Dass es zur neuen Filiale kam, sei in erster Linie der freien Geschäftsfläche in der Pfistergasse zu verdanken: «Wir hätten wohl keinen zweiten Laden eröffnet, wenn wir nicht von diesem spezifischen Lokal gehört hätten», erzählt Blank. Das Quartier und die Nachbarschaft seien ihnen sehr sympathisch, weshalb sie sich schlussendlich für den Schritt entschieden hätten.

Zeitbedingt sei ein zweiter Laden bisher eigentlich kein Thema gewesen, denn neben dem Secondhand-Geschäft arbeiten sowohl Blank als auch Moser in Teilzeit in der Bildung – als Seklehrerin beziehungsweise Werkstättenleiterin an der Hochschule Luzern. Sie werden deshalb weiterhin hauptsächlich in der Bruchstrasse tätig sein: «Den neuen Laden überlassen wir einem jungen Team und halten uns im Hintergrund.»

In der Stadt kommen laufend neue Geschäfte dazu

Seit der Eröffnung von «The Secondhand» im Jahr 2019 hat sich auf dem Zweithand-Markt einiges getan: «Als wir begonnen haben, erzählten noch viele unserer Kundinnen und Kunden, es sei ihr erster Kauf in einem Secondhand-Laden», sagt Blank. Das höre sie heutzutage nicht mehr. Über die letzten Jahre sei die Branche ihr «Schmuddelimage» losgeworden. «Mittlerweile zeigt man seine Fundstücke gerne und erzählt die Geschichte dahinter.»

«Neo Vintage» heisst das neue Geschäft an der Pfistergasse 10.

© Luzerner Zeitung / Boris Bürgisser

Das liege etwa daran, dass immer mehr Menschen Wert auf Nachhaltigkeit legen. «Ganz auf Neues verzichten wollen sie aber nicht», sagt Blank. Auch Menschen, die auf der Suche nach Markenprodukten sind oder auf das Budget achten seien unter der Kundschaft. Diese gestiegene Nachfrage beobachte sie bei allen möglichen Altersstufen und Gütern – sowohl bei ihr im Laden als auch online: «Auch ältere Menschen kaufen und verkaufen nun Dinge auf Plattformen wie Ricardo oder Tutti.»

Entsprechend sind Blank und Moser auch nicht die einzigen, die in der Stadt Luzern gebrauchte Kleider an die Kundschaft bringen: «Marta», «La Mienne» oder «Strapinski» heissen einige der Secondhand-Läden, die sich in den letzten Jahren dazugesellt haben. Wie wollen sich die beiden unter diesen Umständen mit ihrem «Neo Vintage» abheben? «In diesem Umfang gibt es in Luzern noch keine Angebote», sagt Blank.

(Miriam Abt / Luzerner Zeitung)

Quelle: Luzerner Zeitung
veröffentlicht: 19. April 2023 09:27
aktualisiert: 19. April 2023 09:27