Energie

Inwiler Gemeinderat will mit Geothermie zur Versorgungssicherheit beitragen

26. September 2023, 18:49 Uhr

Quelle: Tele 1

Die CKW plant in der Gemeinde Inwil ein Geothermiekraftwerk. Dieses soll mit Hilfe von heissem Wasser, das sich 4000 Meter unter der Oberfläche befindet, ganzjährig Strom und Wärme für 6500 Haushalte produzieren. Der Gemeinderat von Inwil ist für die Idee offen und will die Bevölkerung Ende Oktober informieren.

Der genaue Standort in der Region Inwil/Perlen stehe noch nicht fest, teilte die Axpo-Tochter am Dienstag mit. Es würden verschiedene Standorte entlang der Autobahn A14 geprüft. Die geologischen Verhältnisse in der Gegend seien gut. Ein Vorteil sei ferner, dass in Perlen die Kehrichtverbrennungsanlage Renergia stehe und von dort aus mehrere Fernwärmenetze verlaufen würden.

Infografik zur Tiefenerdwärmenutzung
im Raum Inwil mit Bohr-Doublette in die
Muschelkalkschicht in rund 4'100 Metern
Bohrtiefe.

© CKW

Fast 4000 Meter unter der Erdoberfläche befindet sich in Inwil eine Muschelkalkschicht. Dort wird eine ausreichende Menge von 140 Grad heissem Wasser vermutet, das für die Energiegewinnung genutzt werden könnte. Die CKW bezeichnet die Geothermie als «weiteres Element für eine sichere, zuverlässige und klimafreundliche Energieversorgung».

Vielseitige und klimafreundliche Energieversorgung als Ziel

Der Vorteil dieser klimafreundlichen Energie ist gemäss der CKW, dass sie zuverlässig und sicher Energie liefert – und das unabhängig von Wetter und Tageszeit. «Wir wollen in die Versorgungssicherheit investieren und den Ausbau vorantreiben», sagt CKW-CEO Martin Schwab. Insbesondere im Winter könne die Geothermie ein wichtiges Element im Mix einer zuverlässigen Energieversorgung sein.

CKW-CEO Martin Schwab rechnet für das Geothermieprojekt im Kanton Luzern mit Investitionen von 70 Millionen Franken. (Archivaufnahme)

© KEYSTONE/GABRIEL MONNET

Wird der Kanton Luzern zum Erdbebengebiet?

Bei früheren Erdwärmeprojekten, beispielsweise in Basel und St.Gallen, wurde in Bruch- und Störzonen im Erdinnern gebohrt, da dort üblicherweise viel warmes Wasser zirkuliert. Diese Zonen stehen oft unter Spannung und haben deshalb ein höheres seismisches Risiko. Im Raum Inwil sind laut der CKW aber keine solchen Zonen vorhanden.

Zudem habe sich die Bohrtechnik sowie die Früherkennung von Aktivitäten im Erdreich stark weiterentwickelt. So soll es keine von Menschen spürbare oder zu Schäden führende Erdbewegungen geben.

Quelle: sda
veröffentlicht: 26. September 2023 07:49
aktualisiert: 26. September 2023 18:49