Lichter aus?

Jetzt reagieren auch Luzerner Grossevents auf die drohende Strommangellage

Livia Barmettler, 4. Oktober 2022, 08:43 Uhr
Droht dem Lichterfestival das Lichter aus? Die Organisatoren wollen bei der Planung die drohende Strommangellage berücksichtigen. (Archivbild)
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Von Bund über Kanton und Gemeinden bis hin zu Grossanlässen: Die drohende Strommangellage beschäftigt auf allen Ebenen und lässt niemanden kalt – auch die Määs und das Lichtfestival Lilu nicht.

Kein warmes Leitungswasser mehr, höchstens 20 Grad in Büros und Schulzimmern und ein klarer Appell: «Energie nicht verschwenden» – so vergangene Woche die Reaktion des Kantons Luzern auf die drohende Strommangellage. Kurz darauf zieht die Stadt Luzern nach: «Jede Kilowattstunde zählt», so Umweltdirektor Adrian Borgula, gleichzeitig veröffentlichte die Stadt Luzern 13 Massnahmen, mit denen sie gegen einen Strommangel ankämpfen will.

Der Verein Weihnachtsbeleuchtung Luzern kommunizierte zeitgleich, dass die Leuchtenstadt dieses Jahr an Weihnachten nur begrenzt leuchten wird: Auf die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung wird in der Stadt Luzern verzichtet. «Anstelle soll ein alternatives Konzept für weihnachtliche Stimmung sorgen», schreibt der Verein. Konkret: Die offiziellen Weihnachtsbeleuchtungen etwa auf der Seebrücke, dem Rathaussteg oder in der Altstadt gibt es in diesem Jahr nicht, stattdessen sollen 500 Kerzenlaternen die Stadt erleuchten.

Määs zieht nach

Zurzeit bringt die Määs die Stadt Luzern zum Leuchten. Aber ebenfalls nur bedingt. Das Konzept für die Herbstmesse mit den entsprechenden Bewilligungen wurde zwar bereits vor Monaten erarbeitet, als eine mögliche Stromknappheit noch weniger brisant erschien.

Dies heisse aber nicht, dass man nun starr am Konzept festhalten wolle, im Gegenteil: «Es erfolgte grossflächig eine Umstellung auf energieeffiziente LED-Installationen. Auf Ein- und Ausschaltzeiten von Beleuchtungen konnte ebenfalls unmittelbar Einfluss genommen werden», so Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen auf Anfrage gegenüber PilatusToday und Tele 1.

Konkret heisst das, dass die Beleuchtung beim Määs-Eingangsbereich nur noch von 16 Uhr bis 22 Uhr eingeschaltet ist, also täglich rund sechs Stunden weniger als normalerweise. Zudem würden Schausteller und Fahrgeschäfte sensibilisiert und motiviert, weitere Einsparmöglichkeiten auf individueller Basis vorzunehmen. Dies sei im Sinne aller: «Die Schausteller agieren im ureigenen Interesse zurückhaltend mit Stromverbrauch, da ihnen dieser 1:1 in Rechnung gestellt wird.»

Lilu plant «unter Berücksichtigung der drohenden Strommangellage»

Während laufende Events im Nachhinein ihr Konzept anpassen, werden Konzepte bevorstehender Veranstaltungen überhaupt erst unter Berücksichtigung der drohenden Strommangellage erarbeitet. So beispielsweise dasjenige des Lichterfestivals Lilu, welches im Januar 2023 stattfinden soll.

Auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 schreiben die Organisatoren: «Die Festivalleitung sowie der Vorstand des Vereins sind aktuell daran, diverse Szenarien rund um die Durchführung – selbstverständlich unter der Berücksichtigung der aktuell drohenden Strommangellage – des Lilu Lichtfestival Luzern 2023 auszuarbeiten. Natürlich wird der aktive Dialog auf Stadt-, Kantons- und Bundesebene geführt.» Einen Entscheid über die Durchführung und die Form, in welcher das Lilu dann stattfinden wird, wollen die Organisatoren Mitte Oktober kommunizieren.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 3. Oktober 2022 17:12
aktualisiert: 4. Oktober 2022 08:43