VBL haben genug

Keine Extrafahrten mehr für Gästefans bei FCL-Heimspielen

Shana Meister, 22. Februar 2024, 10:24 Uhr

Quelle: Pilatus Today / Janine Schaub

Die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) fahren an FCL-Heimspielen Heim- und Gästefans mit Extrabussen vom Bahnhof Luzern auf die Luzerner Allmend und wieder zurück. Auf Saisonende 2023/24 streichen die VBL nun jedoch die Extrafahrten für Gästefans.

An den Heimspielen des FC Luzern fahren die Verkehrsbetriebe Luzern Fans jeweils mit Extrabussen vom Bahnhof Luzern auf die Luzerner Allmend und wieder zurück. Je nach Gegner besteht dieses Angebot auch für Gästefans – dies jedoch nur noch bis Saisonende 2023/24. Die VBL hat entschieden, die Vereinbarung mit dem FC Luzern, welche den Transport der Gästefans regelt, auf Saisonende zu kündigen, schreibt die VBL in einer Mitteilung.

Sachbeschädigungen und Drohungen gegen Personal

In den vergangenen Jahren haben die Sachbeschädigungen in und an VBL-Bussen stark zugenommen. Trauriger Höhepunkt war der Vorfall Ende Januar 2022, als Fans des FC Basel vier VBL-Busse demoliert hatten, so die VBL. Es entstand ein Sachschaden von rund 50'000 Franken. Seit diesem Vorfall stellen die VBL den Basler-Fans keine Extra-Busse mehr zur Verfügung.

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Es ist jedoch nicht allein der FC Basel, der den VBL das Leben in Vergangenheit schwer gemacht hat. Ebenfalls beim Transport anderer Gästefans sei es regelmässig zu Sachbeschädigungen sowie Drohungen gegen das VBL-Personal gekommen. So beispielsweise beim Gastspiel von Servette Ende Mai 2023. Da wurde in einem VBL-Bus eine Pyrofackel gezündet. Zudem wurde von einem Genfer Fan versucht, das Sicherheitsglas, welches das Fahrpersonal vor den Gästefans schützt, mit massiver Gewalt einzutreten, schreiben die VBL in der Mitteilung. Generell spüre das VBL-Personal eine erhöhte Gewaltbereitschaft der Gästefans bei Extrafahrten.

Entscheid ist definitiv

Nun haben die VBL definitiv genug. Sie hätten die Vorfälle analysiert und sind sich jetzt sicher, dass die Sicherheit der eigenen Mitarbeitenden beim Transporten der Gästefans nicht mehr gewährleistet ist. Sollten sich die Rahmenbedingungen durch gezielte Sicherheitsmassnahmen zu Gunsten des Personals ändern, sind die VBL für Gespräche bezüglich einer neuen Vereinbarung offen, so die VBL abschliessend.

Keine Überraschung für den FCL

Doch was bedeutet dies nun für den FCL? «Wir waren seit langer Zeit mit den VBL im Dialog. Der Entscheid ist für uns somit keine Überraschung», erklärt FCL-Mediensprecher Markus Krienbühl auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Der FCL bedauere den Entscheid, die Begründung können sie jedoch gut nachvollziehen.

Der FCL zeigt sich weiterhin bestrebt, mit den VBL künftige Lösungsansätze auszuarbeiten. Ausserdem werden Alternativen geprüft. Das Ziel sei es jedoch, den Gästefans weiterhin Fahrten mit Extrabussen anzubieten. Reaktionen seitens Fans habe es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine gegeben. Doch auch da wolle man künftig Dialoge führen und gemeinsam eine Lösung ausarbeiten.

Auch Stadt hofft auf gemeinsamen Lösungsansatz

Die Verantwortung der Gästefans liegt beim FCL, so Stadtrat und Sozial- und Sicherheitsvorsteher Martin Merki von der Stadt Luzern. Doch auch die Stadt habe Interesse daran, dass Extrafahrten für Gästefans bestehen bleiben können. «Aktuell gilt die Regel, dass bei 1000 Personen Transporte organisiert werden müssen. Ab 1000 Leuten können wir einen Fanmarsch bewilligen», so Merki. Die Zuständigkeit liegt also beim FCL. Doch auch die Stadt Luzern hofft auf eine Lösungsfindung mit den VBL und möchte diese dabei unterstützen.

Quelle: Instagram / fussballclubbasel1893

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 20. Dezember 2023 14:40
aktualisiert: 22. Februar 2024 10:24