«Littau ohne Ochsen ist nicht Littau»: Traditions-Beiz droht Schliessung
Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf
«Seit 1607» steht in grosser Schrift an der Hauswand des Gasthauses Ochsen in Littau. Das jahrhundertealte Haus hat schon einige Gäste begrüssen dürfen. Doch nun ist die Zukunft des Restaurants in Gefahr.
Wie auf der Webseite der Beiz zu vernehmen ist, kann der Pächter wegen einer schweren Krankheit den Betrieb nicht mehr aufrecht halten. Gegenüber PilatusToday und Tele 1 haben die Besitzer des Ochsens bestätigt, dass man noch bis Ende Juli den Betrieb führen will. Danach hofft man, dass ein neuer Besitzer das Gasthaus weiter bewirtschaftet. Darum sei man momentan auch auf der Suche nach einem Nachfolger.
Die Geschichte des Gasthauses Ochsen geht zurück ins 16. Jahrhundert. Der aktuelle Pächter muss den Betrieb aufgrund gesundheitlicher Probleme aufgeben. Ob die Geschichte des Ochsen in Zukunft weitergeführt wird, ist unklar.
Grosser Verlust für Littau
Die Bestürzung bei den Gästen über die Schliessung ist gross. «Der Ochsen ist einfach Heimat für uns», betont Alois Kiser aus Reussbühl. Er und seine Frau feierten vor über 30 Jahren bereits ihre Hochzeit im Gasthaus Ochsen. Sie kennen die Eigentümer sowie den Pächter seit vielen Jahren. «Littau ohne den Ochsen – das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das kann man sich nicht vorstellen.» Auch für Kisers Frau, Heidelinde, wäre die Schliessung des Ochsen ein grosser Verlust:
Sie waren immer zufrieden mit dem Gasthof. «Wir hatten auch schon einige Familien- und Geschäftsessen hier durchgeführt.»
Peter Thalmann aus Escholzmatt geht mit seinen Arbeitskollegen seit zehn Jahren jeden Donnerstagmittag in den Ochsen essen. «Mit der Schliessung des Ochsen würde eine weitere traditionelle Beiz zu Ende gehen», so Thalmann.
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Über 400 Jahre alte Geschichte
Die Geschichte des Gasthauses Ochsen geht zurück ins 16. Jahrhundert. In der Schweiz setzte sich damals gerade die Reformation durch. Erstmals erwähnt wurde es 1607 – damals noch unter dem Namen «die Herberge». Erst anfangs des 19. Jahrhunderts erschien das Gasthaus unter dem Namen «Wirtshaus», später wurde noch «zum Ochsen» hinzugefügt.
Im Jahre 1807 brannte der Ochsen bis auf seine Grundmauern nieder. Er wurde aber innert kurzer Zeit wieder aufgebaut. Seit 1944 befindet sich der Ochsen im Besitz der Familie Haldi, und dies schon seit drei Generationen, die letzte führt den Betrieb seit 2005.
Ende Juli geht die Ära «Haldi» also zu Ende. Ob die Geschichte des Ochsen in Zukunft weitergeführt wird, soll bis im Juli entschieden werden.
