Hundeschule für alle

Luzerner Hundetrainer und Besitzer würden Pflicht begrüssen

17. Mai 2022, 17:47 Uhr
Der Regierungsrat prüft, ob in Zukunft eine Hundekurspflicht in Luzern gillt.
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Wer künftig das erste Mal Besitzer eines Hundes ist oder einen Hund importiert, muss voraussichtlich eine Hundeschule besuchen, so möchte es das Luzerner Kantonsparlament. Hundebesitzer begrüssen den Entscheid.

Mit einem Hund Gassi gehen, ihm Tricks beibringen und zu Hause mit ihm schmusen. Das wollten während Corona viele Luzernerinnen und Luzerner. Zwischen 2021 und 2022 kamen in Luzern über 1000 neue Hunde dazu. Vor Corona waren es deutlich weniger.

Wegen dieser Zunahme an Hunden prüft nun der Regierungsrat vom Kanton Luzern, ob es in Zukunft eine Hundeschulpflicht für Ersthundehalter und Hundehalter von importierten Hunden geben soll. Durch eine solche Pflicht sollen Grundkenntnisse vermittelt werden.

Selbstverantwortung reicht nicht

Eine gute Idee, findet der Hundetrainer Markus Keiser von der Hundeschule Dog4you: «Grundsätzlich begrüssen wir eine Pflicht. Durch ein besseres Verhalten der Hunde entsteht ein angenehmeres Zusammenleben im öffentlichen Raum.»

Weiter sagt Keiser, dass für manche Personen die Hundeschule selbstverständlich wäre. «Es gibt aber auch die Besserwisser. Diese muss man durch Sensibilisierung und Informationen überzeugen», so der Hundetrainer. Ob eine Pflicht der richtige Weg ist, stellt er infrage. «Für mich als Hundetrainer ist es am schönsten, wenn die Hundehalter freiwillig kommen. Eine Alternative zu einer Pflicht habe ich aber nicht. Ich wünschte mir, dass die Selbstverantwortung genügend wäre.»

Es kommt auf die Rassenwahl an

Eine ähnliche Meinung teilt Fabian Martin. Er ist Hundebesitzer und Mitglied der IG Hundewiese. Nebst der Hundeschule sei es besonders wichtig, dass sich die Hundehalter schon vor dem Kauf über ihre künftigen Haustiere informieren. «Die Hundebesitzer sollten das Tierwohl in den Vordergrund stellen: Welche Hunderasse wird bei mir glücklich? Und nicht an welcher Rasse habe ich am meisten Spass.»

Damit die Hundebesitzerin oder der Hundebesitzer die richtige Rassenwahl trifft, braucht es Beratungen. Dort seien die Verkäufer in der Pflicht, sagt der Hundetrainer Markus Keiser: «Ein aktiver Rottweiler gehört nicht in eine Familie mit kleinen Kindern. Das muss der Verkäufer wissen und er muss darüber informieren.» Weiter sagt Keiser, dass der Verkäufer aktiv schauen soll, welche Rasse in die Familie passt.

Damit ein Pflicht funktioniert, müsse die Kontrolle besser werden. Bis 2017 galt in der Schweiz bereits eine Hundekurspflicht. Wie Markus Keiser sagt, war die Kontrolle im Kanton Luzern damals sehr schwammig. Wie und ob eine Pflicht umgesetzt wird, liegt nun beim Luzerner Regierungsrat. Für Keiser ist aber klar: «Die Hundeschule ist allgemein wichtig. Es würde auch das Image der Besitzer aufwerten.»

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 17. Mai 2022 17:47
aktualisiert: 17. Mai 2022 17:47