Unfall 2020

Luzerner Kriminalgericht verweist slowakischen Verkehrsrowdy des Landes

20. Oktober 2023, 05:43 Uhr
Das vom Kriminalgericht gefällte Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (Archivaufnahme)
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Das Luzerner Kriminalgericht hat einen Autofahrer wegen diversen Verkehrsdelikten schuldig gesprochen. Der 31-jährige Slowake, der nach einer durchzechten Nacht in der Stadt Luzern mit seiner Fahrt andere Menschen gefährdete und Unfälle baute, soll zudem die Schweiz verlassen.

Das Gericht verurteilte den Beschuldigten zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von 25 Monaten und zu einer Busse von 600 Franken. Zudem entschied es, den Mann für fünf Jahre des Landes zu verweisen, dies weil er schlecht integriert und vorbestraft sei.

Unfälle nach durchzechter Nacht

Mit dem Urteil folgte das Gericht praktisch vollständig der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte für eine bedingte Geldstrafe und einen Verzicht auf den Landesverweis plädiert. Das am Donnerstag publizierte Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Beschuldigte hatte 2020 mit seiner Freundin in Luzern eine Nacht lang gefeiert und dabei Alkohol und Kokain konsumiert. Ermüdet und mit einer Blutalkoholkonzentration von weit über einem Promille wollte er seine Freundin nach Hause nach St. Gallen fahren.

Halsbrecherische Fahrt

Im Schönbühl-Quartier in Luzern befuhr der Beschuldigte mit seinem Mercedes die Zulieferstrasse zum Einkaufszentrum und von dieser wieder zurück in die Langensandstrasse. Das Gericht geht von einem hohen Tempo aus, denn das Auto wurde über die Sicherheitslinie auf die Gegenfahrbahn getrieben. Davon zeugte eine sechs Meter lange Schleuderspur.

Zurück auf der rechten Strassenseite, touchierte das Auto bei der Bushaltestelle Schönbühl, bei der mehrere Personen warteten, mit dem Vorderrad den Randstein. Das Gericht geht davon aus, dass der Lenker danach hochtourig Gas gab, ein Rotlicht missachtete und statt mit maximal 50 km/h mit über 80 km/h weiterfuhr.

Diverse Sachen gerammt – danach abgehauen

Nach 500 Metern verlor der Beschuldigte bei der Bushaltestelle Wartegg die Kontrolle über sein Auto. Dieses geriet in einer Kurve erneut vorübergehend auf die Gegenfahrbahn und prallte dann gegen den rechten Randstein. Das Auto hob einseitig ab und schliff 24 Meter weit, nur auf den rechten Rädern fahrend, dem Trottoir entlang.

Dann durchschlug der Mercedes eine Werbetafel und fuhr in einen Baum. Der Beschuldigte und seine Freundin rannten danach davon.

(sda)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 20. Oktober 2023 05:43
aktualisiert: 20. Oktober 2023 05:43