Soziales

Luzerner Stadtrat will Sozialfälle auf mehr Angestellte verteilen

13. März 2023, 11:46 Uhr
Weniger Dossiers pro Mitarbeiter: Die Stadt Luzern will die Falllast senken.
© KEYSTONE/PETER KLAUNZER
Die Luzerner Stadtregierung will bei der Sozialhilfe sowie im Kindes- und Erwachsenenschutz mehr Mitarbeitende. Sie will damit die Zahl der Fälle senken, die ein Mitarbeiter bearbeitet. Für die dafür notwendige Personalaufstockung beantragt die Regierung dem Parlament rund 3,3 Millionen Franken.

Im Oktober 2021 hat das Luzerner Stadtparlament zwei Vorstösse der SP überwiesen. Damit wurde die Stadtregierung beauftragt, im Bereich der Sozialhilfe und im Kindes- und Erwachsenenschutz zu prüfen, ob die Fallzahlen gesenkt und das Personal aufgestockt werden soll.

1574 zusätzliche Stellenprozent

Nun kommt die Stadtregierung zum Schluss: Im Bereich der Sozialhilfe braucht es insgesamt 1574 zusätzliche Stellenprozente um die Falllast wie gewünscht senken zu können. Im Bereich der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde brauche es 1851 zusätzliche Stellen. Die Komplexität und Heterogenität der sozialen Probleme nehmen stetig zu. Dies führe bei vielen Menschen zu höherem Unterstützungs- und Beratungsbedarf, schreibt die Stadtregierung im am Montag veröffentlichten Bericht und Antrag an das Stadtparlament.

Reduktion der Falllast

Der Stadtrat unterbreitet dem Parlament zwei Vorlagen: Eine zur Reduktion der Falllast im Erwachsenenschutz sowie im Kindes- und Jugendschutz, eine zur Reduktion der Falllast in der Existenzsicherung. Die Aufgaben im Bereich der Sozialhilfe müssten besser verteilt werden, schreibt der Stadtrat. Eine Senkung der übermässigen Fallbelastung berge grosses Potenzial.

Im vergangenen Jahr betrug die Soll-Grösse einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters in diesem Bereich 92 Fälle. Diese Zahl will die Luzerner Stadtregierung in zwei Etappen senken: Ab kommendem September auf 80 Fälle und ab 2024 auf 75 Fälle. Das sind in einer ersten Etappe 537 Stellenprozent mehr und in einer zweiten Etappe ab 2024 1'037. Die Kosten belaufen sich für das laufende Jahr auf 248'200 Franken. Für das kommende Jahr sind über 1,3 Millionen Franken vorgesehen.

Im Bereich des Kindes- und Jugendschutzes ist eine Senkung von 65 auf 58 Fälle ab September und auf 55 Fälle ab 2024 vorgesehen. Im Erwachsenenschutz ist vorgesehen, die Fälle zuerst von 86 auf 70 zu reduzieren, und schliesslich pro Mitarbeiter 65 Fälle ab 2024 zu erreichen.

Alles in allem hat das Stadtparlament in den beiden Vorlagen zusammen 3425 Stellenprozente und einen Betrag von 3,3 Millionen Franken zu bewilligen. Aufgerechnet auf die nächsten zehn Jahre summiert sich dieser Betrag schliesslich auf rund 27,5 Millionen Franken.

sda

Quelle: sda
veröffentlicht: 13. März 2023 11:46
aktualisiert: 13. März 2023 11:46