Kriminalgericht Luzern

Mann bestreitet versuchten Mord an Ex-Frau – Staatsanwaltschaft spricht von Mordlust

23. April 2024, 12:59 Uhr
Der Beschuldigte muss sich am Dienstag vor dem Luzerner Kriminalgericht verantworten.
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Ein 43-jähriger Mann hat sich am Dienstag vor dem Luzerner Kriminalgericht wegen des versuchten Mordes an seiner Ex-Frau verantworten müssen. Bei der Befragung gab er an, dass er seine Ex-Frau nur habe erschrecken und nicht verletzen wollen. Laut der Staatsanwältin bestünden jedoch keine Zweifel daran, dass der Beschuldigte den Tod des Opfers willentlich herbeiführen wollte.

Der Beschuldigte bestritt am Dienstag ebenfalls den Vorwurf, versucht zu haben, mit einem Küchenmesser auf seine Ex-Frau einzustechen. Er habe ihr nur Angst machen wollen. Er habe sie an jenem Abend aufgesucht, um mit ihr zu sprechen und offene Fragen zu einem gemeinsamen Haus in Serbien zu klären.

Der Beschuldigte soll im Frühjahr 2021 versucht haben, seine Ex-Frau anzuzünden und mit einem Messer auf sie einzustechen. Weiter soll es während der Untersuchungshaft zu einem Fluchtversuch des Beschuldigten gekommen sein, wobei er zwei Polizisten angegriffen haben soll.

Staatsanwältin spricht von Mordlust

Die Staatsanwältin hält fest, dass der Beschuldigte drei Tatwaffen an jenem Abend im Frühjahr 2021 mit sich geführt habe. Plan A sei es gewesen, seine Ex-Frau mit Bremsenreiniger und einem Feuerzeug anzuzünden, Plan B, sie mit einem Küchenmesser zu erstechen. Als Plan C hätte er eine Kohlendioxidflasche mitgebracht. Vermutlich habe er gar einen mehrfachen Suizid geplant, der wegen der Polizei misslang.

Der Beschuldigte habe eine richtige Mordlust an den Tag gelegt und das, obwohl ihm seine Ex-Frau keinen Anlass dazu gegeben hätte. Das Paar lebte seit 2018 getrennt und der Mann durfte auch den gemeinsamen Sohn regelmässig besuchen.

Beschuldigter wollte sich selbst anzünden

Die Staatsanwältin geht von einer mittleren bis schwer verminderten Schuldfähigkeit aus. Laut eines forensisch psychiatrischen Berichts wurde beim Beschuldigten nach der Festnahme eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft hat sich der Mann zudem versucht, selbst anzuzünden und lag danach mehrere Monate im Koma. Aktuell befinde er sich im vorzeitigen Massnahmenvollzug in einer psychiatrischen Klinik.

(sda)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 23. April 2024 12:59
aktualisiert: 23. April 2024 12:59