So gondelt man bald auf die Rigi
77 Prozent der Weggiser Stimmbeteiligten sprachen sich im vergangenen November für den Seilbahnkorridor aus. Das heisst, dass sie somit den Grundstein für die neue Seilbahn zwischen Weggis und Rigi Kaltbad legten. Denn jetzt kann die Baueingabe eingereicht und das Plangenehmigungsverfahren für die Bahn gestartet werden. Eine Bahn, für die Frédéric Füssenich, CEO der Rigi Bahnen, viel Lob übrig hat.
In der Mitteilung zur gestrigen Medienkonferenz beschreibt er die neue Bahn folgendermassen: «Weisse Kabinen mit je zehn zeitlos eleganten Holzsitzen und einem filigranen weissen Gehäuse». Die Materialisierung der Berg und Talstation basieren auf den Grundwerten Stein und Holz, welche die Rigi-Landschaft prägen. Auf den Stationsdächern werden Fotovoltaikanlagen installiert. So soll bis zu 20 Prozent des Strombedarfs der Bahn gedeckt werden können.
Wie geht es weiter?
Nachdem das detaillierte Projekt am vergangenen Donnerstag vorgestellt wurde, wird es als Nächstes vom Bundesamt für Verkehr geprüft. «Da wir in einem Rechtsstaat leben, können natürlich Einsprachen kommen», so CEO Füssenich. Sollte es keine geben, sei man schon sehr bald startbereit.
Höhere Kosten für Investitionen, Energie, Unterhalt und Löhne führen zu einer Tariferhöhung bei den Bahnen. Ab dem 1. Juni 2023 wird somit die Tageskarte auf die Königin der Berge sechs Franken mehr kosten – 78 anstatt 72 Franken. Es sei die erste Tariferhöhung seit 2016. Insgesamt seien Kosten von 25 bis 30 Millionen Franken projektiert, wie Füssenich gegenüber PilatusToday und Tele 1 sagt.
Welche Kritik gibt es am Projekt?
Zwar scheint das Projekt bei der Bevölkerung beliebt zu sein, das zeigte sich auch an der öffentlichen Vorstellung, doch es wurden auch kritische Stimmen laut. Sie äusserten Bedenken an der Tieferlegung der Bahn und befürchten einen zu starken Eingriff in die Natur. Das kann Füssenich teilweise nachvollziehen, denn Bauen stelle immer einen Eingriff in die Natur dar. So wird es zu temporären und definitiven Rodungen kommen, mitten in einem Schutzwald.
«Wir sind in besonders sensiblem Habitat unterwegs. Wir konnten aber vieles gut vorbereiten, dass der Impact möglichst klein sein wird.» So beschwichtigt Thekla Scherrer, Projektleiterin Umweltverträglichkeits-Berichterstattung, die kritischen Stimmen. Ob dies jene goutieren, werden sich spätestens bei der Baueingabe zeigen, wenn die Möglichkeit zu Einsprachen besteht.
(pal)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.