Voller Stadtkeller: So ist das neue Programm von Michael Elsener
Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf
«Liebi Lüüt, stimmed was au emmer er wännd, aber gönd go abstimme!» Mit dieser Aufforderung beendete der Zuger Komiker Michael Elsener seine Premiere vom Dienstagabend im Restaurant und Eventlokal Stadtkeller in Luzern.
Sein aktuelles Programm «Alles wird gut» dreht sich um die tiefe Stimmbeteiligung in der Schweiz. Elseners Hauptanliegen: «Mehr Menschen zum Abstimmen bewegen.»
Glücklicher Komiker und viel Polit-Prominenz
Nach der Show zog der Komiker gegenüber PilatusToday und Tele 1 ein begeistertes Fazit: «Es ist jetzt schon ein paar Mal vorgekommen, dass Zuschauerinnen und Zuschauer nach dem Besuch meiner Show bei einer weiteren Aufführung aufgetaucht sind und Bekannte mitgeschleppt haben, die sich aus ihrer Sicht zu wenig politisch beteiligen. Es ist schön zu sehen, dass meine Message angekommen ist.»
Viele Zuschauerinnen und Zuschauer verbanden den Besuch der Comedyshow mit einem Essen im Stadtkeller. Dabei waren Jung und Alt vertreten. Anwesend war auch hohe Luzerner Polit-Prominenz: So folgten unter anderem Regierungsrat Paul Winiker und der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli der Einladung. Und die beiden wurden gleich in die Show eingebunden.
Die Einbindung des Publikums in die Show ist ein Markenzeichen von Elsener. Dadurch werde jede Show einzigartig, sagt der Komiker: «Ihr seid die ersten Menschen weltweit, die diese Show sehen – und eventuell auch die einzigen.»
Die Schweiz als Diktatur
Elsener schaffte es geschickt, sich auf die Stadt Luzern und ihre politischen Eigenheiten einzulassen sowie das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Verschiedene Male liess er das Publikum per Summen abstimmen, zum Beispiel über die Frage, wer anders abstimmen würde, wenn er Geld erhalten würde. Dabei zeigte sich: Je mehr Geld geboten würde, desto mehr Menschen würden extra falsch abstimmen.
Elseners Programm war so vielfältig wie die Politik selbst: Es erstreckte sich vom perfekten Wahlvideo bis hin zur Klimakrise und seinen berühmten Imitationen von Roger Federer und Alain Berset. Am lautesten lachte das Publikum über die Einlage, bei welcher sie mitbestimmen konnten, was sie alles in der Stadt Luzern einführen würden, falls die Schweiz eine Diktatur wäre.
Mehr Rössliwege und Wiesen statt Strassen
Die Abschaffung von Schulnoten war eines dieser Themen. Ebenfalls zur Debatte standen mehr Rössliwege in der Stadt und die Ersetzung des gesamten Strassennetzes durch Grünflächen. Stadtpräsident Züsli und Regierungsrat Winiker mussten Elsener Red und Antwort stehen, ob diese Vorhaben möglich wären. Beide Politiker machten in der Show gut mit, was Elsener später gegenüber PilatusToday und Tele 1 lobte.
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Im weiteren Verlauf des Abends brachte Elsener die Idee eines komplett vom Volk gewählten Bundesrates ins Spiel. Mitglieder wären Roger Federer, Eveline Widmer-Schlumpf, ein von Verschwörungstheorien verseuchter Influencer, Pingu, Peach Weber, eine künstliche Intelligenz sowie eine Dose Aromat. Allein die Vorstellung brachte die Zuschauenden zum Lachen.
Message nicht verfehlt
Das Publikum war begeistert über Elseners Show und zeigte sich sehr verantwortungsbewusst: «Ich stimme immer ab. Aber ab jetzt werde ich meine Freunde mehr motivieren, auch abzustimmen», so ein junger Besucher. «Mir gefällt es sehr, wie er die Politik auf die Schippe nimmt. Abstimmen tue ich eigentlich immer», so eine andere Besucherin.
Michael Elsener spielt am 31. März in Küssnacht am Rigi eine weitere Show. Am 17. September ist er in Stans zu Gast, am 20. September steht ein Auftritt in Hochdorf an.