Tatort. Luzerner Mordfällen auf der Spur
Mord und Totschlag. Für viele der Inhalt ihres Sonntagabends. Wenn sie zuhause den Fernseher einschalten und den neusten Tatort schauen. Gerne vergisst man dabei, dass solche Geschichten nicht nur am TV passieren. Solche Morde hat es tatsächlich schon im echten Leben gegeben. Entdecken kannst du sie in einer Sonderausstellung im Historischen Museum Luzern.
Sonntagabend, 20.00 Uhr. Es ist Zeit für den «Tatort». Gespannt sitzen die Leute vor dem Fernseher und verfolgen Gewalt, menschliche Abgründe und Verhöre im Polizeipräsidium. Der beliebte TV-Krimi spielt seit 2011 auch hier in Luzern und suggeriert, dass unsere Stadt ein gefährliches Pflaster ist − und erzielt damit hohe Einschaltquoten.
Das Historische Museum Luzern nimmt diese Faszination an fiktionalen Mordgeschichten zum Anlass für einen historischen Überblick der letzten Jahrhunderte zu Mord und Totschlag im Kanton Luzern. Was als unterhaltsamer Sonntagabend-Krimi über den Bildschirm flimmert, ist gleichzeitig Abbild unserer Realität − und der gesamten Menschheitsgeschichte: Seit jeher töten Menschen andere Menschen. Die Tatmotive haben sich dabei kaum verändert: Es geht um Liebe und Hass, um Geld und Macht, um Ansehen oder soziale Stellung. Was sich jedoch ständig wandelt, ist die Art und Weise, wie mit Verbrechen umgegangen wird. Denn Kriminalität ist ein gesellschaftliches Konstrukt, das sich an den jeweils geltenden Normen und Werten orientiert.
Die Ausstellung nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf Spurensuche durch sieben Jahrhunderte Kriminalität und Verbrechen im Kanton Luzern: von historischen, realen Mordfällen bis zu fiktionalen Luzerner «Tatort»-Folgen. Die exemplarischen Kriminalfälle widerspiegeln den Zeitgeist der jeweiligen Gesellschaft, deren Vorstellung von Recht und Unrecht, und sie bilden die sozialen Milieus ab, in denen die Morde begangen wurden.
Tatort. Luzerner Mordfällen auf der Spur, vom 22. September 2017 bis zum 11. März 2018 im Historischen Museum Luzern