66 Verschmutzungen

Trotz Rückgang: Fischereiverband fordert weiterhin bessere Aufklärung

15. Januar 2024, 18:32 Uhr
Die Verunreinigungen der Luzerner Gewässer sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, teilte der Kanton Luzern mit. Für den Fischereiverband ist jedoch klar, dass noch immer Handlungsbedarf besteht – und stellt diverse Forderungen.

«Jede Gewässerverunreinigung ist eine zu viel», teilte der Kanton Luzern in einer Medienmitteilung mit. Es sei erfreulich, dass die Zahl solcher Fälle im vergangenen Jahr deutlich gesunken ist – dennoch kann man nicht von einem nachhaltigen Rückgang sprechen. Für den Präsidenten des Fischereiverbandes, Markus Fischer, ist dieses eine Jahr «kein Grund zum Jubelgesang.»

Gründe für Verschmutzung

Im Kanton Luzern wurden im letzten Jahr 66 Gewässerverunreinigungen registriert. Diese Zahl liegt deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Messperioden. Auch die Verschmutzungen mit Fischsterben konnten reduziert werden.

Soll künftig verhindert werden: Fischsterben in Luzerner Gewässer.

© Fischereiverband Kanton Luzern

18 Verunreinigungen der Luzerner Gewässer sind auf den landwirtschaftlichen Sektor, genauer gesagt auf das Güllen, zurückzuführen. Ursachen waren zum Beispiel der falsche Zeitpunkt, ungenügende Überwachung oder auch Fehlmanipulationen beim Gülleausbringen. Drei dieser Zwischenfälle führten gar zu Fischsterben.

Auch auf den Luzerner Baustellen wurden im letzten Jahr 15 Fälle registriert. Über zwei Drittel davon sind auf falsche Entsorgung der Baustellenabwässer zurückzuführen. Glücklicherweise führten keine dieser 15 Fälle zu Fischsterben.

Verschiedene Lösungsansätze

Der Kanton schreibt, dass jährlich rund 25 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe zum Thema Gewässerschutz überprüft werden. So will man in Zukunft solche Fälle im landwirtschaftlichen Bereich reduzieren. Bei den Baustellen betonte der Kanton in ihrem Schreiben, dass alle Akteure in der Pflicht seien. Diesbezüglich will man die Gemeinden und Bauunternehmen vermehrt sensibilisieren.

Präsident des Luzerner Fischereiverbandes, Markus Fischer, reagierte auf das Schreiben des Kantons erfreut, hebt aber gleichzeitig den Mahnfinger: «Nicht locker lassen gilt weiterhin für Landwirtschaft, Gewerbe, Gemeinden und Kanton.» Die hartnäckige Arbeit der letzten Jahre habe sich gelohnt, ist er sich aber sicher.

Verband stellt Forderungen

Die Informationskampagnen im landwirtschaftlichen Bereich tragen gemäss dem Fischerverband Früchte. Diese sollen in Zukunft vor allem in der Güllesaison beibehalten und Unfälle dieser Art verhindert werden. Auch fordert der Verband, dass in der Bauwirtschaft in diesem Bereich besser aufgeklärt und so die Anzahl Verschmutzungen durch Baustellen reduziert wird. Zum Schluss der Mitteilung appelliert Markus Fischer noch an die Luzerner Bevölkerung, Beobachtungen an und in den Gewässern der Polizei zu melden.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 15. Januar 2024 18:32
aktualisiert: 15. Januar 2024 18:32