World Rowing Cup: Die Weltelite des Ruderns trifft sich am Rotsee | Radio Pilatus
World Rowing Cup

Weltelite am Rotsee: «Es ist der beste Ort für Ruder-Rennen»

Lara Abderhalden, 8. Juli 2022, 15:20 Uhr

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

Dieses Wochenende treffen sich am Weltcup-Rennen am Rotsee die besten Ruderer und Ruderinnen. Gäste aus der ganzen Welt sind angereist, um ihre Landsleute anzufeuern. Diese schätzen an Luzern nicht nur das Rennen, sondern auch die netten Menschen und das Bier.

«Wir sind aus Neuseeland angereist. Dort ist es aktuell Winter. Es ist schön, hier den europäischen Sommer zu erleben.» Mike aus Neuseeland hat acht Jahre lang selbst für Neuseeland gerudert, ist jetzt aber «pensioniert». Für ihn sind die Rennen am Rotsee aber immer etwas Spezielles: «Es ist der beste Ort, um Ruder-Rennen durchzuführen – ein wunderschöner Platz, der See der Götter.» Er geniesse die Aussicht auf den Pilatus.

Die Teams aus Grossbritannien, Australien, Italien und Rumänien im Achter am ersten Tag des Ruder-Weltcups in Luzern.

© KEYSTONE/Philipp Schmidli

Sein Kollege Phil ist noch ein aktiver Ruderer. Er kann dieses Jahr aber aufgrund einer Verletzung nicht antreten: «Ich wäre dieses Rennen sehr gerne gefahren.» Die Anreise aus Neuseeland habe sich für die beiden auf jeden Fall gelohnt und obwohl die beiden Länder 24 Flugstunden auseinanderliegen, hätten sie doch ihre Ähnlichkeiten. «Die Schweiz und Neuseeland sind beides sehr saubere und grüne Länder und es herrscht ein ähnliches ‹Feeling›», sagt Mike.

«Jeder kommt gerne nach Luzern»

Ein anderer Mike ist aus England angereist und besucht den Weltcup in Luzern schon seit Jahren: «Vermutlich länger, als sie auf der Welt sind», witzelt der ältere Herr. Er sei jahrelang im Vorstand des britischen Ruderteams und schliesslich im Welt-Ruder-Verband gewesen und habe beispielsweise die Organisation des Luzerner Weltcups kontrolliert. «Luzern ist ein wunderbarer Ort für eine Regatta – einer der besten Veranstaltungsorte der Welt. Jeder kommt gerne nach Luzern und das wird immer so sein.»

Die chinesischen Ruderer beim Aufwärmen am Rotsee.

© KEYSTONE/Urs Flueeler

Speziell an Luzern sei der Ruder-Kurs, der aus einem Natursee besteht. «Der Kurs ist ausserdem sehr fair und es herrschen gute Konditionen.» In Grossbritannien galt der Rotsee immer als Gradmesser: «Wir schickten unsere Athletinnen und Athleten jeweils nach Luzern und wenn sie hier gut waren, waren sie bereit für die WM. Sonst sortierte Luzern sie aus.» Er schätze aber auch die Stadt, den Pilatus, die Rigi und das Bier. «Es ist zwar nicht so gut wie das englische Bier, aber gut.»

Ukrainer unterstützt die Schweiz und die Ukraine

Agnes hatte eine ganz kurze Anreise: Sie kommt aus Ebikon und ist mit dem Velo am Freitagnachmittag an den Rotsee geradelt, um ihre Tochter Salome Ulrich anzufeuern. «Es ist schon cool, dass sich hier die Crème de la Crème trifft. Es ist für uns der erste internationale Wettkampf.» Sonst würde die Familie oft vor dem Fernsehen mitfiebern.

Die Teams aus den Niederlanden, Deutschland, Kanada, China und Australien treten im Achter am Freitag gegeneinander an.

© KEYSTONE/Philipp Schmidli

Senan aus der Ukraine ist wegen des Krieges in die Schweiz geflohen und wohnt im Moment in Luzern. Am Weltcup feure er beide Teams an; diejenigen aus der Ukraine und diejenigen aus der Schweiz. «Wir sind sehr dankbar, hat uns die Schweiz aufgenommen. Deshalb unterstützen wir die Ukraine und die Schweiz am Wettkampf.»

Einmal um die halbe Welt gereist, sind Joe und Madleine aus Australien. Ihre Töchter sind beim Weltcup dabei, aber nicht nur deswegen habe sich die Reise in die Zentralschweiz gelohnt: «Ich liebe es, im Hintergrund die Kuhglocken zu hören. Wir waren sieben Tage in den Bergen wandern. Das war wunderschön», sagt Madleine. Joe schwärmt von den netten Menschen und dem guten Ruderkurs.

Dieser gefällt auch Michael aus Hamburg, der am Rotsee seinen Sohn anfeuert. «Man sitzt direkt beim Ruderkurs und nicht weit weg von der Strecke. Es macht Spass hier.»

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 8. Juli 2022 19:00
aktualisiert: 8. Juli 2022 19:00