Bezirksgericht Luzern

Wenige Zentimeter Fahrt kostet alkoholisierte Frau 10'000 Franken

13. Februar 2024, 05:41 Uhr
Ein Frau muss eine Busse bezahlen, weil sie ein paar Zentimeter alkoholisiert rückwärts fuhr. (Symbolbild)
© KEYSTONE/GAETAN BALLY
10'000 Franken Busse muss eine Frau wegen Alkohol am Steuer berappen. Das hat das Bezirksgericht Luzern entschieden. Gefahren ist sie allerdings nur ein paar Zentimeter.

Der Fall, der kürzlich am Luzerner Bezirksgericht verhandelt wurde, mutet etwas komisch an. So fuhr eine Frau an einem Samstagnachmittag ihren Hund auf die Hundewiese beim Lido. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, stellte sie dabei ihr Auto im Parkverbot ab.

Mit Bekannten trank sie auf der Wiese Prosecco, wohlwissend, dass ihr Partner sie später mit ihrem Auto nach Hause fahren wird. Nach rund zwei Stunden hatte sie über zwei Promille intus. Dann sah sie einen Mann und eine Frau in Polizeimontur neben ihrem Auto stehen.

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«Ich ging hin und wollte die Situation klären», sagte sie vor dem Luzerner Bezirksgericht. «Ich habe ihnen erklärt, dass mein Partner bald kommen und das Auto wegfahren werde.» Die Polizei sei ihr gegenüber von Anfang an unfreundlich und aggressiv gewesen. So soll der Polizist gesagt haben: «Können Sie etwa nicht mehr fahren? Jetzt tun sie nicht so.» So habe sie sich hinters Steuer gesetzt, habe den Rückwärtsgang eingelegt und sei ein paar wenige Zentimeter gerollt. Dann habe sie das Auto wieder gestoppt und der Polizei gestanden, dass sie nicht mehr fahren könne. Gemäss Schilderungen der Frau wollte die Polizei sie danach gleich mitnehmen. Da aber noch ihr Hund auf der Wiese war, weigerte sie sich.

Die Staatsanwaltschaft vermutete, dass die Frau bereits längere Zeit betrunken herumgefahren war. Sie wollte ihr deshalb eine Busse von 24'000 Franken aufbrummen. Aus der Kurzbegründung des Urteils ist zu entnehmen, dass der Richter anerkannte, dass die Frau ihr Auto nur ein paar Zentimeter rückwärts rollen liess und sie sich von der Polizei unter Druck gesetzt gefühlt hatte.

Dass die Strafe mit 10'000 Franken dennoch ziemlich hoch ausfiel, hat wohl damit zu tun, dass die Frau wegen fahrlässiger Körperverletzung und Alkohol am Steuer vorbestraft war.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 12. Februar 2024 14:32
aktualisiert: 13. Februar 2024 05:41