Ballwil

«Wir brauchen mehr Sicherheit»: Gefährlicher Kreisel wird erneut politisch

Anita von Rotz, 23. Mai 2023, 13:37 Uhr
Beim Kreisel in der Gemeinde Ballwil treffen Autos, Velofahrer, Fussgängerinnen und der Zug aufeinander. Immer wieder kommt es dort zu Unfällen. Seit Jahren spricht der Kanton Luzern davon, dass sich etwas ändern muss – geschehen ist noch immer nichts.

Ein Auto übersieht einen Töfffahrer, zwei Autos prallen ineinander oder ein Zug erfasst ein Auto. Solche Schlagzeilen gibt es seit Jahren immer wieder. Unfallort ist stets der Kreisel im Zentrum von Ballwil. Das Verkehrsaufkommen ist hoch, die Sicht für die Verkehrsteilnehmenden schlecht. Der Knoten gilt als Unfallschwerpunkt.

Dass sich beim Kreisel etwas ändern muss, ist dem Kanton Luzern längst bewusst. Bereits 2017 wurde ein Gesamtverkehrskonzept entwickelt, das sowohl für den motorisierten Verkehr als auch für den ÖV und den Langsamverkehr Verbesserungsmassnahmen skizziert hatte.

Bis heute keine überzeugende Lösung gefunden

2021 hat der Kanton seine Erkenntnisse präsentiert und ist zum Schluss gekommen, dass der Umbau des Kreisels ergänzt mit weiteren Massnahmen am zweckmässigsten ist. «Die weiteren Lösungsvorschläge weisen entweder erhebliche Nachteile auf oder sind vom Aufwand her nicht zu rechtfertigen», sagte damals der Kantonsingenieur Gregor Schwegler.

So war damals noch eine Variante mit einem knapp 700 Meter langen Bahntunnel im Rennen. Die Tieflegung der Bahn mit einer unterirdischen Haltestelle würde zwar ausreichend Platz für eine Umgestaltung der Ortsdurchfahrt schaffen. Die Verkehrsmenge bliebe laut dem Kanton jedoch unverändert, weshalb der Bahntunnel nicht überzeugte.

Gemeinde Ballwil hält an Bahntunnel fest

«Schade», findet die Gemeinde Ballwil noch heute. «Für uns ist der Bahntunnel die beste Lösung», sagt Baudirektorin Petra Jenni auf Anfrage. Es gebe fast täglich gefährliche Situationen beim Kreisel. «Wir sind gespannt, was uns der Kanton für Optimierungsmöglichkeiten vorlegt. Es sollte bald ein nächstes Treffen geben.»

Auf Anfrage von PilatusToday heisst es bei der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur des Kantons, dass man an einer Analyse dran ist. Man sei zum Schluss gekommen, dass nicht nur das Problem beim Kreisel in Ballwil betrachtet werden muss, sondern auch die anderen Verkehrsprobleme im Seetal. Genauer in Eschenbach und Hochdorf.

Im Herbst sollen die Ergebnisse präsentiert werden

«Das Ergebnis der aktuellen Machbarkeitsstudie fliesst in die Planungssynthese Seetal ein, in der die verschiedenen Verkehrsprojekte im Seetal zusammen betrachtet werden. Die Finanzierbarkeit ist dabei ein wichtiger Aspekt», schreibt der Kanton weiter.

Die Gemeinde Ballwil, welche den Verzicht auf den Bahntunnel bedauert, wird sich im Rahmen des Begleitgremiums zur Planungsphase nochmals zu den Verkehrslösungen äussern können. Die Luzerner Regierung wird sich voraussichtlich im Herbst des laufenden Jahres über die Planung und die Ortsdurchfahrt Ballwil äussern.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 23. Mai 2023 06:03
aktualisiert: 23. Mai 2023 13:37