Massive Folter- und Erpressungsvorwürfe gegen Thermoplan-CEO
Aufruhr in Weggis. Am vergangenen Samstagmorgen erreichte die Firma Thermoplan aus Weggis ein unkonventionelles Schreiben. Ein früherer Verwaltungsratsvizepräsident wirft dem jetzigen CEO Adrian Steiner vor, das Gründer- und Besitzerehepaar Steiner (nicht verwandt mit dem CEO) gefoltert und bedroht zu haben. Kopien des Schreibens wurden zudem in der Gemeinde in Briefkästen der Bevölkerung geworfen. PilatusToday und Tele 1 liegt die mehrseitige, notariell beglaubigte Urkunde vor.
Psychisch und physisch soll CEO Steiner mehrere Personen gefoltert haben. Dadurch hätte die Besitzerfamilie gegen ihren Willen dem CEO 20 Prozent der Aktienanteile verschenkt. Diese hätten zum heutigen Zeitpunkt einen Wert im dreistelligen Millionenbereich. Aufgrund der Verabreichung von psychoaktiven Substanzen sollen die Betroffenen die Taten wieder vergessen haben.
Zu diesen plötzlichen Erkenntnissen kommt das ehemalige Verwaltungsratsmitglied in den vergangenen Tagen. Zuvor sei er aufgrund der verabreichten Substanzen nicht in der Lage gewesen, sich an die Vorfälle zurückzuerinnern. Der Verfasser des Schreibens fühle sich noch immer in grosser Gefahr. Seine Wohnung sei verwanzt und Internetleitungen gehackt worden. Im Wissen, dass ihm diese Geschichte niemand glaube, sei er dann sofort zur Polizei und habe Anzeige erstattet. Die Anzeige wird von der Luzerner Polizei bestätigt.
Thermoplan wehrt sich gegen Vorwürfe
Gegen diese schwerwiegenden Vorwürfe wehrt sich die Firma Thermoplan. «Wir distanzieren uns in aller Form von den genannten Vorwürfen und werden mit aller Härte gegen den Urheber vorgehen.» Rechtliche Schritte seien bereits eingeleitet, Anwälte des Unternehmens eingeschaltet und eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben. «Die Vorwürfe sind haltlos und beängstigend. Keine persönliche Befindlichkeit der Welt rechtfertigt solche Bedrohungen», meint Adrian Steiner.
Mit diesem offenen Brief informierte Thermoplan die Weggiser Bevölkerung.
Und auch für die Besitzerfamilie Steiner sei das Schreiben ein Schock gewesen. «Im Zeitraum von 2007 bis 2018 war diese Person Teil des Verwaltungsrates und im Rahmen dieser Tätigkeit lernte man sich auch gut kennen», schreibt Yves Zurmühle, Mediensprecher der Thermoplan AG auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Die Firma könne sich nicht erklären, wie diese Vorwürfe entstanden seien. Auch seien die Aktien damals nicht verschenkt, sondern mittels normalen Aktienkaufs an Adrian Steiner übergeben worden.
Aufgrund der Vorkommnisse seien mehrere Personen im Umfeld der Firma unter Personenschutz gestellt worden. Der Verfasser des Schreibens hätte 2018 auf eigenen Wunsch die Firma verlassen. «Nach dem Austritt aus dem Verwaltungsrat 2018 wurde der Kontakt nicht mehr aktiv gepflegt», erklärt Zurmühle. Der ehemalige Verwaltungsratsvizepräsident war für PilatusToday und Tele 1 nicht erreichbar.