Neue Kupplung soll Güterverkehr sicherer machen
Quelle: Tele 1
Der Güterverkehr auf Schienen hat sich in den letzten Jahrzehnten praktisch nie richtig verändert, auch die Kupplungstechniken sind daher gleich geblieben. Höchste Zeit, das zu ändern, meint die Hochschule Luzern. Sie hat in Zusammenarbeit mit den SBB Cargo und einer internationalen Forschungsgruppe am Donnerstag im Horw eine neue Kupplungstechnik präsentiert.
Zeitaufwendig und ein Sicherheitsrisiko
Die heutigen Güterzüge werden noch immer von Hand zusammengesetzt. Das setzt grosse körperliche Belastungen voraus. Zudem muss die Arbeit bei Wind und Wetter verrichtet werden. Zwischen den Güterwagen findet keine Kommunikation statt – der Zugführer merkt nicht unbedingt, wenn sich ein Wagen gelöst hat.
Kupplung per App
«Power-Line-Communication-Technik» heisst die neue, von der Forschungsgruppe präsentierte Kupplung. Diese ist nicht mehr manuell, sondern elektronisch. Das ermöglicht, nebst der elektronischen Zugzusammensetzung, auch einen Datentransfer direkt in den Zugführerstand.
Dafür werden nicht etwa weitere Kabel benötigt, denn alles passiert über die bereits vorhandenen Stromkabel. Somit wiederum ist die Angriffsfläche für Schäden verringert. Diese Technik ist nicht gänzlich neu, sie wurde beispielsweise auch schon im Flugverkehr erfolgreich getestet. Nur wurde sie eben noch nie im Güterverkehr auf der Schiene angewandt.
Setzt sich die neue Technologie durch, könnten in Zukunft viel mehr Güterzüge auf den Schienen verkehren und deren Effizienz stark erhöhen. Die Sicherheit wird gesteigert, indem die Lokführerin oder der Lokführer sofort benachrichtigt wird und die nötigen Massnahmen einleiten kann, wenn der Zug nicht mehr fahrtauglich ist.
(jas)
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