Nach Erdrutsch

Silener Bauern sind von Aussenwelt abgeschnitten

Benjamin Netz, 28. April 2024, 20:41 Uhr

Quelle: Tele 1

Ein Erdrutsch schneidet mehrere Bauernhöfe in der Gemeinde Silenen im Kanton Uri von der Aussenwelt ab. Nun fürchten die Anwohnenden weitere Hangrutsche.

Wie die Urner Polizei mitteilt, ereigenten sich am Wochenende mehrere Murgänge in der Gemeinde Silenen im Kanton Uri. Ein erster Murgang ereignete sich in der Nacht auf Samstag. Das sorgt nun dafür, dass einige örtliche Bauernhöfe von den umliegenden Ortschaften abgeschnitten sind. Bei den Bauern herrscht Angst. «Etwa 130 Kubikmeter Geröll sind noch oben und drohen, ebenfalls herunterzukommen», schätzt eine betroffene Bäuerin gegenüber 20 Minuten. Man sei sich nicht sicher, ob noch mehr vom Hang herunterrutschen wird.

Drei Bauernfamilien und zehn weitere Personen sind momentan von der Strassensperre betroffen. Der Talweg ist nämlich die einzige Strasse von den Höfen weg in Richtung Zivilisation.

Aber das Geröll ist nicht die einzige Sorge der Bauern: «Eigentlich hätten wir bald die Kühe und Jungtiere auf dem Gebiet weiden lassen wollen, doch jetzt geht das wegen der Sicherheit nicht – das Land ist verwüstet», berichtet die Bäuerin.

Auch sonst ist das Leben der Bauernfamilie stark eingeschränkt. In der Nacht könne man sich aus Sicherheitsgründen nicht mehr in den eigenen vier Wänden aufhalten. Die fünfjährige Tochter lasse man nicht mehr alleine aus dem Hause. Der Bruder gar sei vorerst ganz ausgezogen.

Immerhin: Der Kanton ist sich wohl der Situation bewusst. Massnahmen werden seit Samstag diskutiert. So wurden am Sonntag noch Palisaden erstellt und Beobachtungsposten eingerichtet.

Als Ursache für die Murgänge gibt die Urner Polizei die starke Schneeschmelze der letzten Tage an. So habe das Schmelzwasser das Material mobilisiert und ins Tal befördert.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 28. April 2024 14:24
aktualisiert: 28. April 2024 20:41