Täuschend echt: Telefonbetrüger versuchen 40'000 Euro zu ergaunern

Abgespielt hat sich der Vorfall in Deutschland, ganz in der Nähe der Schweizer Grenze am Bodensee. Dort wohnt die Mutter, die letzte Woche von ihrer vermeintlichen Tochter Nathalie einen Anruf erhalten hatte.

Jetzt spricht Nathalies Freund aus Kriens mit Tele1 und PilatusToday über das Geschehene. «Ich hatte gerade Mittagspause, als mich meine Schwiegermutter völlig aufgelöst anrief», so Timon Richner im Interview. Im Telefonat mit ihrer Tochter ging es um einen tödlichen Autounfall in Kriens, in den Nathalie involviert gewesen sein soll. Sie soll versucht haben, die verunfallte Person wiederzubeleben. Erfolglos. Nun brauche sie 40'000 Euro, um eine Kaution zu zahlen.

«Im ersten Moment hat mich diese Nachricht mitgenommen, doch mir wurde schnell klar, dass das nicht sein kann.» Ein Auto besitze das Paar nicht und Timons Freundin befand sich letzte Woche nicht in Kriens, sondern in Deutschland an einer Tagung. Dennoch war die Schwiegermutter der festen Überzeugung, am Telefon die Stimme ihrer Tochter Nathalie gehört zu haben. «Das jagte mir Angst ein.»

Solche Fälle häufen sich bei der Luzerner Polizei. «Das ist eine unglaublich fiese Masche», so Simon Kopp, Mediensprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft. «Wir erhalten täglich Meldungen aus der Bevölkerung. Die Fälle häufen sich leider.»

Kopp empfiehlt nicht auf hohe Geldforderungen einzugehen, solche Gespräche sofort zu beenden und die Polizei zu kontaktieren. «Die Betrüger werden geschult und versuchen ihre Opfer emotional unter Druck zu setzen.» In solchen Situationen sei es wichtig, nicht überstürzt zu handeln und den Fall der Polizei zu melden.

Im konkreten Fall haben die Betroffenen korrekt gehandelt. Kurz nach dem Anruf wurde der Fall der Polizei gemeldet. Timon Richner hat nach dem Telefonat mit seiner Schwiegermutter seine Freundin Nathalie angerufen, was den Betrug schliesslich auffliegen liess.

(zev)