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Wie Phönix aus der Asche: In Stans hat sich ein Kloster neu erfunden

Mateo Landolt, 19. Juli 2023, 06:42 Uhr

Quelle: Tele 1

Vor 440 Jahren wurde im Nidwaldner Hauptort der Grundstein für ein Kloster gelegt. Heute gibt es dieses nicht mehr, doch der Phönix ist aus der Asche auferstanden. In den Mauern des einstigen Konvents gibt es jetzt ein Hotel und Restaurant und im Garten gedeiht es.

Bereits bei der Anfahrt zum alten Kloster fällt auf, dass hier ein spezielles Konzept dahintersteckt. Den Wegrand säumen Pflanzen aller Art – fein säuberlich beschriftet für die Gäste des Culinarium Alpinums. Dieses öffnete im August 2020 seine Pforten. Das Hotel und Restaurant hat ein gewichtiges Erbe angetreten. 1583 wurde am Standort auf der Mürgg ausserhalb des Stanser Dorfzentrums mit dem Bau eines Kapuzinerklosters begonnen. 2004 wurde der Konvent aufgelöst.

Regionaler und nachhaltiger Fokus

Wie aber ein altes Kloster beleben, das an einer Sackgasse gelegen ist? Wie ein Gebäude nutzen, das für die Bedürfnisse der Kapuzinermönche erbaut wurde? Ein Blick in den Garten gibt Aufschluss darüber. Wobei es sich dabei um eine «Essbare Landschaft» handelt, wie Gärtnerin Sabine Mensch erklärt.

Auch in der Küche des Kulinarikzentrums gibt es einen regionalen und nachhaltigen Fokus. Als man vor drei Jahren startete, mussten die lokalen Lieferanten teilweise noch etwas vom Konzept überzeugt werden, sagt Gastgeber Peter Durrer. Viele Bauern hätten aber an das Culinarium Alpinum geglaubt und dieses beliefert.

Klares Konzept sei nötig gewesen

Gerade wegen der Lage des alten Klosters sei es wichtig gewesen, dass der Gastro-Betrieb mit einem klaren Konzept besteche. «Die Gäste kommen sehr bewusst zu uns», erklärt Peter Durrer. Mit der Reduktion auf regionale oder maximal nationale Zutaten lebe man ausserdem einen Gedanken der Kapuzinermönche weiter.

Auch auf Gärtnerin Sabine Mensch hat das Konzept einen Einfluss. Sie hat erst im April in der «Essbaren Landschaft» losgelegt. Es sei speziell in diesem Garten mit einem Horizont von mehreren Jahren zu planen. Früher sei sie sich gewöhnt gewesen, saisonal zu denken. Vielleicht ist auch das ein Erbe der Kapuzinermönche, die mit dem Gedanken ans Jenseits ihr ganzes Leben im Kloster arbeiteten.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 19. Juli 2023 06:42
aktualisiert: 19. Juli 2023 06:42