Zentralschweiz

Nati-Aufgebot von Filip Ugrinic: Jugendklub FC Kickers Luzern freut sich

FC Kickers Luzern

«Wir sind stolz!» – Jugendklub freut sich über Nati-Aufgebot von Ugrinic

Sven Brun, 31. August 2023, 11:21 Uhr

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

Er ist wohl der erste Junior in der 116-jährigen Geschichte des FC Kickers, der den Sprung in die Schweizer Nati geschafft hat: Filip Ugrinic. Der aktuelle YB-Spieler wurde beim Luzerner Quartierklub gross. Sein ehemaliger Trainer Emanuel Willi erinnert sich an die ersten Schritte von Ugrinic zurück.

Filip Ugrinic hat allen Grund zum Feiern. Am Dienstagabend schaffte er mit den Berner Young Boys den Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Für den Mittelfeldmotor mit Jahrgang 1999 wird es eine Premiere.

Filip Ugrinic feierte mit Ersatzmann Joël Monteiro seinen Treffer zum 3:0 am Dienstagabend.

© KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Im SRF-Interview nach dem Spiel meinte er, es sei ein Buben-Traum, der nun in Erfüllung gehe: «Auch wegen dem kam ich zu YB, um internationale Luft zu schnuppern.» Am Mittwoch kam dann sogleich das nächste Highlight: Ugrinic wird zum ersten Mal für die Schweizer Nati aufgeboten.

Familie und Wille als Grundstein des Erfolgs

Ausgangspunkt seiner Karriere war jedoch nicht das Berner Wankdorf, sondern der Sportplatz Tribschen in Luzern. Beim FC Kickers erzielte Ugrinic seine ersten Tore. «Man hat früh gesehen, dass er Talent hat und schnell lernt», sagt sein ehemaliger Trainer und heutiger Kickers-Präsident Emanuel Willi im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1. Er könne sich gut an die ersten Schritte von Filip Ugrinic auf dem grünen Rasen zurückerinnern. «Er war lange nicht der körperlich starke Typ. Filip war viel mehr ein feiner Spieler.»

Neben seinem grossen Talent seien vor allem zwei Sachen entscheidend gewesen. Zum einen sei die Familie Ugrinic sehr gut mit der Situation umgegangen: «Sie gaben ihm nie das Gefühl, dass er Fussball spielen muss. Die Eltern gingen sehr vernünftig mit Filip um.» Zum anderen sei aber auch der Wille von Ugrinic ein entscheidendes Puzzle-Teil des Erfolgs: «Filip hat so viel Lust zum ‹Tschutte›. Tag und Nacht wollte er einfach Fussball spielen.»

Beidfüssigkeit beim FC Kickers erlernt

Auf die Frage, ob der FC Kickers verantwortlich sei, dass Ugrinic nun zum ersten Mal von Murat Yakin ins Schweizer Nati-Kader berufen wurde, lacht der Kickers-Präsident und sagt mit einem Augenzwinkern: «Natürlich!»

Filip Ugrinic als Junior beim FC Kickers Luzern.

© zVg

Was der heute 24-jährige Profi jedoch bereits bei seinem Jugendverein mit auf den Weg erhalten habe, sei die Beidfüssigkeit: «Er hat bei uns gelernt, dass man mit zwei Füssen Fussball spielt. Und das zeichnet ihn auch heute noch aus.» Bestes Beispiel: Beim YB-Triumph am Dienstag erzielte Ugrinic das 3:0 mit seinem vermeintlich schwächeren linken Fuss.

138 Spiele für den FCL

Als der heutige YB-Akteur noch bei den E-Junioren hätte spielen können, war er bereits eine Altersklasse höher bei den D-Junioren unterwegs. Es folgte der Wechsel zum FC Luzern, wo Ugrinic alle Altersklassen durchlief.

Am 15. Oktober 2016 debütierte der damals 17-Jährige unter Markus Babbel in der ersten Mannschaft des FCL. Mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zum niederländischen FC Emmen im Jahr 2019 spielte Ugrinic durchgehend für den FC Luzern. Er erzielte in 138 Spielen 17 Tore und bereitete 18 weitere vor. 2022 kam dann der nächste Schritt in seiner Karriere: der Wechsel zu YB. Mit dem Double aus Meisterschaft und Cupsieg krönte Ugrinic seine insgesamt starke erste Saison bei den Bernern.

Lockt bald das Ausland?

Ugrinic sei ein bodenständiger Typ, der Kontakt zum FC Kickers ist auch heute noch da. «Er ist auch noch Götti von einem unserer Junioren.» YB's Nummer 7 fühle sich wohl in der Schweiz. «Aber ich glaube, irgendwann wird der nächste Schritt kommen. Vielleicht in die Bundesliga.»

Doch erst einmal gibt es für den Luzerner Ex-Publikumsliebling magische Champions-League-Nächte und womöglich Einsatzminuten in der Schweizer Nati. So oder so, der FC Kickers freut sich enorm über den Werdegang seines ehemaligen Schützlings: «Wir sind stolz auf ihn und seinen Weg!»

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 31. August 2023 11:21
aktualisiert: 31. August 2023 11:21