Auf Kosten des Steuerzahlers

«Das ist eine Schande!»: Gratis Ski-Abos für Bundesräte verärgern die Community

Melissa Steuri, 30. Dezember 2023, 18:05 Uhr

Quelle: Tele 1/Röbi Steinegger

Die Schweizer Bundesrätinnen und Bundesräte erhalten ab dem neuen Jahr ein gratis Ski-Abo – auf Kosten der Steuerzahlenden. Das sorgt nicht nur bei der Today-Community, sondern auch bei Zentralschweizer Politikern für Kopfschütteln.

Bisher haben die sieben Mitglieder der Schweizer Landesregierung ein gratis Ski-Abo erhalten, gesponsert von den Schweizer Skiliftbetreibern. Mit dem Jahreswechsel ändert diese Praxis nun. Die Bundesrätinnen und Bundesräte haben entschieden, das gesponserte Ski-Abo nicht mehr zu beziehen.

«Bundesräte verdienen genug»

Trotzdem bleibt für die Regierung das Skifahren gratis. Die Steuerzahlenden übernehmen künftig die 4324 Franken für das Ski-Abo. Dies stösst auf grosse Kritik in der Today-Community. Für die meisten ist es unverständlich, wieso die Bundesräte ein solch teures Goodie erhalten sollen, während zahlreiche Menschen nur von einem Ski-Urlaub träumen können. So schreibt ein Kommentierender: «Ohne Worte. Viele Familien können sich das im Traum nicht leisten. Wirklich eine Schande!» Weiter heisst es: «Jetzt wird sonst schon alles teurer und nun soll der Steuerzahler auch noch für das Vergnügen der Bundesräte bezahlen.»

Zudem wird vermehrt darauf hingewiesen, dass die Bundesrätinnen und Bundesräte bereits genug verdienen würden: «Bundesräte verdienen sonst schon genügend, die sollen ihr Ski-Abo gefälligst selber bezahlen», schreibt eine Person unter den Artikel.

Zentralschweizer Politiker geschockt

Aber nicht nur die Today-Community ist erzürnt, ob dieser Meldung. Der Luzerner SP-Nationalrat David Roth glaubt nicht, dass der Bundesrat ein 4500 Franken teures Abo nötig hat. «Dies aus zwei Gründen: Erstens kann er sich das selber leisten und zweitens hoffe ich, dass unsere Regierungsmitglieder nicht 45 Tage im Jahr auf der Skipiste verbringen, sondern am Arbeiten sind. Das ist völlig deplatziert.»

Für einmal sind sich Links und Rechts einig. Auch Dieter Haller, Vize-Präsident der SVP Kanton Luzern, findet es ein falsches Zeichen, welches der Bundesrat damit ausstrahlt. «Im ersten Moment dachte ich, es sei ein 1. April-Scherz. Es ist eine komplett falsche Symbol-Politik», so Haller gegenüber PilatusToday und Tele1. Vielen Bürgerinnen und Bürgern fehle Ende Monet immer mehr das Geld. «Die Krankenkassen-Prämien steigen und wir haben einen Staatshaushalt, bei dem die Schulden zunehmen. An allen Ecken und Enden muss gespart werden, aber in diesem Punkt wird das Geld ausgegeben.» Diese Einstellung könne Haller nicht verstehen.

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Er will deshalb aktiv werden und bei der SVP-Kadertagung am 6. Januar die beiden Bundesräte Guy Parmelin und Albert Rösti auf die Thematik ansprechen: «Ich will wissen, was ihre Meinung dazu gewesen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie begeistert waren davon.» Auch der Vize-Präsident der SVP Kanton Luzern glaubt, dass sich die Bundesräte den Ski-Pass selber leisten können.

Die Bundesräte der Schweiz erhalten auf Kosten der Steuerzahlenden ein Ski-Abo. Was denkst du davon? Schreib es in die Kommentare.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 30. Dezember 2023 17:36
aktualisiert: 30. Dezember 2023 18:05