«Hatte tolle Jahre hier» – Ex-Spieler Marvin Schulz mit Kiel auf Bundesliga-Kurs

Marvin Schulz, du spielst nun seit rund 1,5 Jahren bei Holstein Kiel. Wie gefällt es dir beim Club aus dem deutschen Norden?

Ich fühle mich hier oben sehr wohl. Die Lage direkt an der Ostsee ist sehr schön, gerade im Sommer. Die Strände sind nur ein paar Minuten entfernt. Aber auch der Club selbst ist sehr familiär und unaufgeregt.

Holstein Kiel steht mit 42 Punkten aus 22 Spielen auf dem zweiten Rang der 2. Bundesliga. Sehen wir Marvin Schulz bald wieder in der höchsten deutschen Spielklasse auflaufen?

Natürlich freuen wir uns sehr über den bisherigen Verlauf der Saison. Es bringt gerade einfach richtig viel Spass. Aber es sind noch eine ganze Menge Spiele zu spielen. Und wir sind bis jetzt sehr gut damit gefahren, uns nicht damit zu beschäftigen, was vielleicht im April oder Mai ist. Wir wollen uns weiter so fokussiert auf die anstehenden Aufgaben vorbereiten. Nur da liegt unser voller Fokus drauf.

Am vergangenen Wochenende hast du dein erstes Tor im Dress der Kieler geschossen. Wie zufrieden bist du mit deinen Leistungen auf dem Platz für die Kieler?

Ich bin sehr zufrieden. Und umso mehr freue ich mich darüber, dass ich nun auch das erste Mal für Holstein getroffen habe. Mein Ziel ist es nun, weiter diese Leistung zu zeigen und wenn möglich auch noch das ein oder andere Tor zu unserem Erfolg beizutragen.

In der 2. Bundesliga spielst du gegen Teams wie den HSV, Hertha Berlin oder Schalke 04 teils vor über 50'000 Zuschauern. Was sind die grössten Unterschiede zur Schweizer Liga?

Die Kulisse, gerade mit so grossen Klubs wie Schalke, Hertha, HSV, aber auch Düsseldorf und St. Pauli sind schon sehr besonders. Und die Qualität in der zweiten Liga hier in Deutschland ist auch noch mal eine andere als in der Schweiz. Hier tummeln sich so viele individuell richtig starke Spieler, das ist schon ein Top-Niveau.

In Luzern warst du Publikumsliebling, wurdest Cupsieger und hast bei deinen beiden letzten Spielen mit dem FCL in der Barrage zwei super-wichtige Tore geschossen. In 164 Spielen hast du 21 Tore erzielt und neun Vorlagen gegeben. Wie denkst du heute zurück an die Zeit in der Zentralschweiz?

Es war einfach eine richtig schöne Zeit, an die ich mich immer erinnern werde. Ich habe mich dort pudelwohl gefühlt und hatte einfach tolle Jahre mit dem FCL.

Warum hast du dich damals gegen einen Verbleib beim FCL entschieden?

Ich hatte schon den Wunsch, noch mal wieder in Deutschland Fussball spielen zu können. Als das Angebot aus Kiel kam, habe ich daher diese Chance ergriffen und bin sehr glücklich über diesen Schritt. Es war mein Ziel, in die zweite Bundesliga zu wechseln und Holstein hat mir die Möglichkeit gegeben.

War der Wechsel nach Kiel ein Aufstieg für dich?

Ja, auf jeden Fall. Das Niveau hier in Deutschland ist noch mal ein anderes als in der Schweizer Liga. Das Spiel ist körperbetonter und schneller.

Hast du noch Kontakt mit ehemaligen Mitspielern oder Mitarbeitern aus Luzern?

Ja, mit einigen Spielern habe ich noch Kontakt, wie zum Beispiel mit Samuele Campo. Wir telefonieren ab und an mal oder schreiben uns und sprechen dann über die alten Zeiten.

Der FC Luzern steckt aktuell mitten im Kampf um die Top-6. Verfolgst du die Mannschaft?

Natürlich verfolge ich das, so gut es geht und sofern es die Zeit zulässt. Auf jeden Fall schaue ich mir immer mal wieder die Ergebnisse an.

Was traust du dem Team zu?

Das ist schwierig zu sagen, weil ich das aus der Ferne schwer beurteilen kann. Aber ich hoffe, dass sie da oben in der Tabelle bis zum Ende der Saison ein Wörtchen mitreden können.

Mit 29 Jahren bist du im besten Fussballalter. Was sind deine Träume und Ziele als aktiver Sportler?

Ich will weiterhin so viel Spielzeit wie möglich sammeln, mich entwickeln und wenn möglich noch das ein oder andere Tor zu unserem Erfolg beitragen.

Und was kommt danach? Sieht man Marvin Schulz in Zukunft als Trainer oder Sportchef?

Nein, ich denke nicht. Ich könnte mir aber auf jeden Fall vorstellen, im Fussballbereich zu bleiben. Dann aber vielleicht eher im Bereich Athletik/Reha. Aber das ist hoffentlich noch ein paar Jahre hin, bis ich mich da konkret mit beschäftigen muss.