Bypass-Projekt

Kriens fordert verbindlichere Zusage für A2-Überdachung

10. April 2024, 13:42 Uhr
Die Autobahn A2 soll mit dem Projekt Bypass ausgebaut werden.
© Luzerner Zeitung/Pius Amrein
Die Krienser Stadtregierung will mit ihrer Beschwerde gegen die Luzerner Umfahrungsautobahn Bypass Massnahmen gegen die erwartete Mehrbelastung sicherstellen. Das Projekt an sich will sie mit dem Gang vor das Bundesverwaltungsgericht nicht gefährden.

Der Bund hatte im Februar die Baubewilligung für das Autobahnvorhaben erteilt. Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) wies dabei die Beschwerde der Stadt Kriens gegen den Bypass weitestgehend ab.

Die Stadtregierung von Kriens gab schon am 7. März bekannt, dass sie seine Einsprache weiterziehe. Nun legte er dazu seine Begründung vor. Das genehmigte Projekt ende faktisch beim Tunnelportal im Grosshof, teilte sie mit. Dies greife aber im wahrsten Sinne des Wortes zu kurz.

Zwischen dem Sonnenbergtunnel und dem Tunnel Schlund führt die A2 schon heute mitten durch Kriens und teilt das Siedlungsgebiet entzwei. Mit dem Bau des Bypass wird die Autobahn noch verbreitert. Eine siedlungsverträgliche Gestaltung des Bauwerks müsse zwingend als Teil des Bypasses realisiert werden, forderte die Krienser Stadtregierung.

Mehrere Forderungen

Kriens möchte, dass die offene Autobahn ganz oder zumindest teilweise überdeckt wird. Die Stadtregierung will aber auch erreichen, dass es Schutzmassnahmen gegen die Auswirkungen der Bauarbeiten gibt, die 15 Jahre dauern sollen. Sie fordert zudem eine durchgehende Busspur bis zum Luzernerhof in Luzern, damit die Erreichbarkeit von Kriens gesichert sei.

Die im Rahmen der Planauflage für den Bau des Bypasses gemachten Zusicherungen zu diesen Forderungen seien fehlend oder zu wenig verbindlich, kritisierte die Stadtregierung. Mit dem Weiterzug der Beschwerde wolle sie ihre Absicht unterstreichen, die negativen Folgen für die Bevölkerung und den Lebensraum zu reduzieren.

Die Stadtregierung zeigt sich dabei nach eigenen Angaben kompromissbereit. So hat sie das Ergebnis einer Testplanung in die Beschwerde eingebracht. Demnach bringt nicht die vollkommene Überdachung der A2 für Kriens den grössten Nutzen, sondern die Überdeckung von drei Autobahnteilstücken. Ein Kompromiss auf dieser Ebene sei ein gangbarer Weg, hiess es dazu in der Mitteilung.

Verantwortlichkeiten prüfen

Das Bundesverwaltungsgericht werde seine Anliegen nicht aus technischer Sicht prüfen, teilte die Krienser Stadtregierung weiter mit. Es habe vielmehr zu beurteilen, inwiefern der Bund als Bauherrschaft nicht nur für die technisch korrekte Abwicklung des Baus verantwortlich sei, sondern auch für die dadurch verursachten Auswirkungen auf die direkte Umgebung.

Neben Kriens hält auch die Stadt Luzern an ihrer Beschwerde gegen das Bypassprojekt fest. Die Luzerner Stadtregierung hatte Ende März mitgeteilt, dass für sie «die gesicherte Entlastung des Zentrums und verbindliche flankierende Massnahmen für den öffentlichen Verkehr zentral» seien. Auch sie vermisst im Projekt eine durchgehende Busspur von Kriens bis zum Luzernerhof.

Quelle: PilatusToday

Eine weitere Einsprache stammt vom Verkehrs-Club der Schweiz (VCS). Dieser hält die geplante Umfahrungsautobahn schlicht für unnötig

Der Bypass besteht aus einem 3,5 Kilometer langen Tunnel, der von Ibach im Norden von Luzern bis Kriens im Süden führt. Er soll dem Transitverkehr zur Verfügung stehen. Die heutige A2 zwischen Emmen und Kriens soll künftig als Stadtautobahn dienen. Im Endeffekt soll die Umfahrungsautobahn die Strassen im Raum Luzern entlasten.

(sda/red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 10. April 2024 12:36
aktualisiert: 10. April 2024 13:42