«Mir geht das Herz auf, wenn ich Menschen glücklich machen kann»
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Viele Menschen würden sich schämen, für Essen oder neue Kleidung jemanden zu fragen. Unter anderem dafür sei der Christkindli-Briefkasten da, erklärt die Gründerin Heidi Rothen. «Eine Mutter hat mich letztens angerufen und erzählt, dass sie kein Geld mehr für Lebensmittel hat. Da bin ich kurzerhand mit ihr einkaufen gegangen.» Die Frau sei danach so glücklich gewesen. «Da geht mir jedes Mal das Herz auf», sagt Rothen mit einem Leuchten in den Augen.
Die Menschen können das «Christkindli» nicht nur über den Briefkasten erreichen. Es gibt auch eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse «das Christkindli muss sich ja auch der Zeit anpassen».
Dringende Anliegen werden das ganze Jahr über behandelt
Der Briefkasten steht von Ende November bis Mitte Januar vor dem Luzerner Rathaus in der Stadt. Dringende Anliegen werden aber das ganze Jahr über angehört und behandelt. Gerade Lebensmittel seien immer gefragt, erzählt Rothen. «Wir sind immer froh, wenn Leute, die uns unterstützen wollen, Einkaufsgutscheine bringen.» Auch Socken, warme Pullover oder Matratzen stehen oft auf den Wunschlisten.
Im vergangenen Jahr seien rund 700 Wünsche reingekommen. Darunter auch weniger Ernstzunehmende, erzählt Rothen mit einem Schmunzeln: «Ein Mann hat mal auf einen Zettel geschrieben, dass er unbedingt eine Frau brauche, die ihm auf dem Bauernhof hilft.» Dieser Wunsch hatte dann nicht erste Priorität.
«Meistens sind es Wünsche, die finanzielle Mittel erfordern»
Alle Wünsche werden nämlich von einem geschulten Team, welches aus Ehrenamtlichen besteht, gelesen, begutachtet und nach Dringlichkeit aufgeteilt. Danach wird die Korrektheit der Bedürfnisse geprüft. Wo Soforthilfe nötig ist, wird diese spontan in die Wege geleitet. «Es liegt in der Natur der Sache, dass es meistens um die Erfüllung von Wünschen geht, die finanzielle Mittel erfordern», so Rothen.
