Zentralschweiz
Luzern

Mail-Skandal im Luzerner Parlament betrifft SP-Chef

Manipulierter Mailverkehr

Nun ist klar: Fraktionschef der SP und Luzerner Zeitung betroffen

Anita von Rotz, 8. Mai 2024, 06:06 Uhr
Der Luzerner SP-Fraktionschef Marcel Budmiger soll laut den Fake-Mails eine Abmachung mit der Luzerner Zeitung getroffen haben.
© PilatusToday
In der Session des Luzerner Kantonsparlaments kam es am Dienstag zu einer Debatte über einen vermeintlich gefälschten Mailverkehr zwischen dem Luzerner SP Fraktionschef Marcel Budmiger und eines Journalisten der Luzerner Zeitung. Es ging dabei um die Debatte zum neuen LUKS Verwaltungsratspräsidenten-Posten.

Die Debatte zu den Vorstössen zum neuen Verwaltungsratspräsidium der LUKS-Gruppe im Luzerner Kantonsparlament begann mit einer Rede der Kantonsratspräsidentin Judith Schmutz. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, informierte Schmutz, dass ein Mail mit Anschuldigungen kursiere.

Mitglieder der Luzerner Regierung, des Kantonsparlaments und der Verwaltung haben per Post ein Schreiben erhalten, in dem ein Mailverkehr zwischen dem SP-Fraktionschef Marcel Budmiger und einem Journalisten der «Luzerner Zeitung» zu lesen war. In der Betreffzeile stand laut der Zeitung: «Abmachung».

Budmiger ist «schockiert»

Im Mailverkehr sei zu lesen, dass Budmiger dem Journalisten den Namen des neuen Verwaltungsratspräsidenten verrate, wenn dieser im Gegenzug eine Berichterstattung verspreche. «Sodass wir ihn wieder loswerden.» Der Journalist soll geantwortet haben: «Das können wir sehr gerne machen. Wir telefonieren.»

Budmiger, so wie auch der Journalist, würden versichern, dass sie diese Mails nicht verfasst haben und dass es keine Absprache zum Luks und der Personalie Damian Müller gibt oder gegeben hat. «Ich bin schockiert ob dieser Dreistigkeit. Man will mich diskreditieren und Stimmung machen wegen der Beratung der Luks-Vorstösse», sagt Budmiger gegenüber der Zeitung.

Er hat deswegen bereits eine Strafanzeige wegen Verleumdung gegen Unbekannt bei der Luzerner Polizei eingereicht. «Das ist ein Angriff auf die Demokratie», so Budmiger.

Zeitung will ebenfalls rechtliche Schritte einleiten

Die Staatskanzlei teilte bereits am Dienstagabend mit, dass die erste Prüfung dieser Mail-Behauptungen ergab, dass zu dem angegebenen Zeitpunkt keine Mails von der abgebildeten Adresse versendet oder empfangen wurden. Dies wirft den Verdacht auf, dass der im Schreiben dargestellte Mailverkehr möglicherweise fingiert wurde.

Christian Peter Meier, Chefredaktor der «Luzerner Zeitung», werde ebenfalls rechtliche Schritte einleiten: «Mit diesem fingierten Mailverkehr wurden mehrere rote Linien überschritten.»

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 8. Mai 2024 06:06
aktualisiert: 8. Mai 2024 06:06